Kartoffelmarkt KW 38/’24: Mehr als ein Drittel der Ernte unter Wasser

Der heimische Speisekartoffelmarkt fällt von einem Extrem ins andere – auf Hitze und extreme Trockenheit folgten Rekordniederschläge und Überschwemmungen.
In Ostösterreich hat es in den vergangenen Tagen verbreitet mehr als 200 Liter/m2 geregnet. In St. Pölten und dem Tullnerfeld sogar 350 Liter/m2 und mehr.
Die Rodearbeiten mussten bundesweit eingestellt werden. In Ostösterreich dürften diese auch nicht allzu bald wiederaufgenommen werden können, wobei hier noch rund ein Drittel der Kartoffelfelder abgeerntet werden müssen. In Westösterreich dürften sich noch zwei Drittel der Speisekartoffeln auf dem Acker befinden. Der Schaden, der durch die Überschwemmungen verursacht wurde, lässt sich noch nicht beziffern. Momentan sind die Lagervorräte aber gut ausreichend, um die Inlandsnachfrage problemlos zu bedienen. Der Absatz im LEH hat sich mit den kühleren Temperaturen etwas belebt.
Bei den Erzeugerpreisen gab es keine Änderung zur Vorwoche.  In Niederösterreich und Oberösterreich lagen die Preise für mittelfallende Speisekartoffeln zuletzt meist um 30 Euro/dt, wobei Abzüge für Lagerung oder höherem Übergrößenanteil in Rechnung gestellt wurden.

Deutschland: Ernte auf Hochtouren

Am deutschen Speisekartoffelmarkt liefen zuletzt die Erntearbeiten auf Hochtouren, auch wenn regional feuchte Böden die Landwirte davon abhielten. Auf leichten Böden und da, wo die Niederschläge sich in Grenzen hielten, sind die Bedingungen nach der Hitze der Vorwochen nun aber sehr gut. Auf der Nachfrageseite blieb es noch recht ruhig. Im LEH sind aber in den kommenden Wochen Sonderaktionen geplant, so dass sich der Absatz deutlich beleben dürfte.  Auch im Export nach Ost- und Südosteuropa, wo die Ernten heuer oft unterdurchschnittlich ausfielen, erwartet man entsprechende Absatzmöglichkeiten. Angesichts der positiven Aussichten konnten sich die Speisekartoffelpreise auf dem Vorwochenniveau stabilisieren. Marktbeobachter glauben, dass nun die Speisekartoffelpreise ihren Boden erreicht haben und zeigen sich zuversichtlich, dass diese nach der Einlagerung wieder anziehen.   Im Bundesmittel lagen die Erzeugerpreise zu Wochenbeginn stabil bei 20 bis 22 Euro/dt.

 

 

 

 

 

 

 

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AUTORMartin Schildböck, LK NÖ
QuelleH.M.
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