Der heimische Speisekartoffelmarkt ist weiterhin von schwachen Ertragsaussichten geprägt. Nach den Niederschlägen in den ersten Augusttagen sind die Erntearbeiten in der vergangenen Woche vielerorts wieder angelaufen. Aufgrund der schwachen Ertragssituation bei den Anschluss- und Hauptsorten in Ostösterreich kommt aber kein Angebotsdruck auf. Aus den Bewässerungsgebieten wird von Hektarerträgen von 35 bis 40 Tonnen berichtet. In den Nichtbewässerungsgebieten sind weiterhin nur 20 bis 25 t/ha erzielbar. Zudem wird von steigenden Absortierungen wegen Drahtwurmbefall und Fäulnis berichtet.
Mit der Absatzsituation im Inland ist man durchaus zufrieden. Mit dem nahenden Ende der Sommerferien und bei kühleren Temperaturen sollte der Inlandsmarkt weitere Impulse erhalten.
Bei den Erzeugerpreisen gab es daher keine Änderung zu der Vorwoche. In Niederösterreich wurden Speisekartoffeln zu Wochenbeginn meist um 45 bis 52 Euro/dt übernommen. Aus Oberösterreich wurden stabile Erzeugerpreise von bis zu 52 Euro/dt gemeldet.
Deutschland: Hohe Notierungen behauptet
In Deutschland waren die Erntebedingungen je nach Region sehr unterschiedlich. Teils wurden sie durch die jüngsten Niederschläge verbessert. In Norddeutschland kam es durch größere Regenmengen dagegen vielerorts zu Rodeunterbrechungen. Die Versorgungslage mit Speisekartoffeln verbesserte sind insgesamt aber langsam. Allerdings sorgt die verspätete Abreife vieler Bestände immer noch dafür, dass der Handel noch immer nicht aus dem Vollen schöpfen kann. So konnten sich die Notierungen weiterhin auf hohem Niveau behaupten. Die Erzeugerpreise lagen zuletzt im Bundesmittel bei 55 bis 60 Euro/dt.
Martin Schildböck, LK NÖ