An der knappen bzw. nicht ausreichenden Verfügbarkeit an Heurigen in Niederösterreich ändert sich auch zum Monatswechsel nichts. Die erhofften Regenfälle sind im Osten Niederösterreichs in der Vorwoche in nur sehr überschaubarer Menge gefallen. So hat sich an den sehr geringen Hektarerträgen genauso wenig geändert, wie an den enormen Ernteschwierigkeiten. Wird gerodet, führen die harten Böden zu hohen Beschädigungen an den Knollen. Auch der Drahtwurm tritt durch die extrem trockenen Bedingungen bereits in Erscheinung. Zusätzlich zum geringen Angebot im Inland werden zur Deckung des Bedarfs weiterhin Ergänzungsimporte losschaliger Ware aus Deutschland getätigt.
Aus Oberösterreich hört man von günstigeren Erntebedingungen und einem raschen Erntefortschritt, die Mengenerwartungen für die Haupternte liegen aber auch hier deutlich unter dem Vorjahr. Geschuldet der geringen Verfügbarkeit haben die Erzeugerpreise an der oberen Schranke angezogen. In Niederösterreich wurden für Heurige zu Wochenbeginn meist 45,- bis 52,- €/100kg bezahlt. In Oberösterreich lagen die Heurigenpreise bei 50,- €/100kg.
Deutschland: Hoher Bedarf, Preise zwischen 65 und 68 Euro/dt
In Deutschland haben Regenfälle die Ernte von heurigen Kartoffeln Ende der Vorwoche sogar kurz unterbrochen, aber es ist für den Bedarf ausreichend Ware vorhanden, und der Bedarf ist hoch. Denn in den sehr frühen Gebieten wie der Pfalz ist die Ernte schon sehr weit fortgeschritten und die überregionale Versorgung verschiebt sich in etwas spätere Gebiete. Die Nachfrage aus dem Ausland ist heuer ebenfalls ungewöhnlich hoch. Neben den Lieferungen nach Österreich geht einiges an Frühkartoffel zu den Verarbeitungsbetrieben in Belgien und den Niederlanden. Gleichzeitig gehen auch in Deutschland die Heurigenerträge nicht über ein durchschnittliches Niveau hinaus. So haben die Preise neuerlich nur wenig nachgegeben. Der Erzeugerpreis für festschalige deutsche Frühkartoffel lag zu Wochenbeginn bei meist 65,- bis 68,- €/100kg.
Marianne Priplata-Hackl, LK NÖ