Der heimische Frühkartoffelmarkt bleibt eine weitere Woche gut versorgt. Mit den Niederschlägen vom Wochenende sind trockenheitsbedingte Rodeunterbrechungen zumindest kurzfristig vom Tisch. Obwohl die Saison früh und mit rascher Flächenräumung begonnen hat, waren die letzten Wochen von hohem Angebotsdruck geprägt. In nächster Zeit stehen Maßnahmen zur Reifeförderung am Programm der Landwirte, damit mittelfrühe Ware schalenfest vermarktet werden kann und auch nicht zu groß wird.
Die Qualität der Knollen ist bisher sehr zufriedenstellend. Die für die überregionale Vermarktung vorgesehenen Mengen werden aktuell in allen Bundesländern durch Heurige aus regionalem Anbau ergänzt. Der Absatz von Heurigen im Inland wird als ruhig beschrieben. Der Abwärtstrend der Preise hat sich fortgesetzt. In Niederösterreich wurden zu Wochenbeginn meist 30 bis 35 Euro/100kg bezahlt. In Oberösterreich lagen die Erzeugerpreise zuletzt bei 38 bis 40 Euro/100kg.
Deutschland: Versorgungslage bleibt knapp, Preise hoch
Am deutschen Kartoffelmarkt hat mit den günstigeren Rodebedingungen in der Vorwoche das Angebot an heimischer Ware zugenommen. Da aber immer mehr Frühkartoffel aus dem Ausland durch eigene Ware ersetzt werden, kann der Bedarf der Abpacker weiter nur eher knapp gedeckt werden. Mittlerweile sind Kartoffel aus allen Regionen am Markt, dennoch kommt durch die bisher sehr knappe Versorgungslage kaum Angebots- bzw. Preisdruck auf. Vielmehr wird befürchtet, dass weitere Niederschläge neuerlich zu Rodeunterbrechungen führen könnten. Dadurch, dass bereits Anfang Juni umfangreiche Mengen deutscher Frühkartoffel benötigt worden sind, ist die Flächenräumung heuer weiter fortgeschritten als in den Vorjahren. Das sollte bis zur Monatsmitte eine fortgesetzt sehr stabile Preisentwicklung ermöglichen. Zuletzt haben die Erzeugerpreise für losschalige deutsche Ware geringfügig nachgegeben und lagen zu Wochenbeginn bei 80 bis 85 Euro/100 kg.
Marianne Priplata-Hackl, LK NÖ