Das Geschäft mit inländischen Speiseerdäpfeln aus der Ernte 2019 geht in die Endphase. Die Lager der Landwirte sind schon längere Zeit geräumt. Bei den Händlern sind die Vorräte an vermarktungsfähigen Qualitäten ebenfalls schon sehr überschaubar. Die noch vorhandenen Restbestände dürften in den kommenden zwei Wochen kontinuierlich abverkauft werden.
Bei den Erzeugerpreisen hat sich nichts mehr verändert. In Niederösterreich wurde zu Wochenbeginn je nach Sorte und Qualität ein Preisband von 22 bis 28 Euro/dt genannt, wobei für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel meist 25 Euro/dt bezahlt werden. In Oberösterreich wurde die Vermarktung der Ernte 2019 bereits abgeschlossen.
Der Fokus aller Marktteilnehmer richtet sich nun ganz auf die beginnende Frühkartoffelsaison. Die Frühkartoffelbestände entwickelten sich zuletzt recht gut. Im Burgenland und in der Steiermark dürften Ende dieser Woche die ersten Heurigen für den LEH gerodet werden. In Niederösterreich dürfte es noch etwas länger dauern. Hier sind die ersten größeren Rodungen Ende der nächsten Woche geplant.
Deutschland: Alterntige Ware etwas unter Druck
Im deutschen Lebensmitteleinzelhandel geht der Sortimentswechsel rasch vonstatten. Speisefrühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum nehmen zunehmend mehr Regalfläche ein. Neben Ware aus Israel kommen nun auch ägyptische Frühkartoffeln verstärkt ins Angebot. Der Absatz von alterntigen Kartoffeln hat sich entsprechend beruhigt. Die Lagerhalter sind aber relativ gelassen, da die Vermarktung bereits weit fortgeschritten ist. Man geht davon aus, dass die noch vorhandenen Lagerbestände vollständig zu platzieren sind. Zudem hat sich der Export, insbesondere nach Polen, wieder etwas belebt. Die Erzeugerpreise haben jüngst etwas nachgegeben. Im Bundesdurchschnitt wurden zuletzt Preise zwischen 23,70 und 24,80 Euro/dt bezahlt.
Martin Schildböck, LK NÖ