Die Situation am heimischen Speisekartoffelmarkt scheint sich langsam zu entspannen. Bei gut ausreichendem Angebot sind die Läger der Landwirte mittlerweile einigermaßen geräumt. Auch die Vorräte bei den Händlern werden zunehmend überschaubarer.
Positive Impulse kamen jüngst vom Inlandsmarkt. Aktionen im LEH und bei den Diskontern sorgten für steigende Absatzzahlen. Auch die für den 19. Mai geplante Öffnung der Gastronomie macht sich bei den Vorbestellungen bemerkbar. Zudem muss heuer wegen dem bislang zu kaltem Frühjahr wohl noch länger als sonst auf Lagerware zurückgegriffen werden. Die tiefen Temperaturen in den vergangenen Wochen haben die Entwicklung der Frühkartoffelbestände erheblich zurückgeworfen. Die ersten Heurigen aus dem Burgenland dürften frühestens Anfang Juni für den LEH zur Verfügung stehen.
Die Erzeugerpreise wurden daher auf dem Vorwochenniveau fortgeschrieben. In Niederösterreich werden für mittelfallende Ware meist 12 Euro/dt genannt. Übergrößen und Ware, die vorrangig für den Export bestimmt ist, werden um 5 bis 8 Euro/dt übernommen. Für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel sind bis zu 18 Euro/dt zu erzielen.
Deutschland: Angebot ist gut bedarfsdeckend
In Deutschland fällt das Angebot an Speisekartoffeln weiterhin gut bedarfsdeckend aus. Mit zunehmender Lagerdauer werden die qualitätsbedingten Probleme zwar größer, es ist aber ausreichend vermarktbare Ware vorhanden. Der Absatz ist aufgrund des aktuellen Lockdowns, mit Ausnahme des LEHs, weiterhin stark eingeschränkt. Im Export kam jüngst wieder etwas Bewegung auf, die Preise liegen dabei auf stabil niedrigem Niveau.
Die Erzeugerpreise sind unverändert. Im Bundesdurchschnitt werden für qualitativ einwandfreie Speisekartoffeln weiterhin meist zwischen 10 und 11 Euro/dt bezahlt.
Martin Schildböck, LK NÖ