Stabile Marktverhältnisse bei Speisekartoffeln – bereits mit dem Ende der Ernte gehen in dieser Saison auch die Anlieferungen an die Händler deutlich zurück. Überdurchschnittlich hohe Aussortierungen aufgrund von Drahtwurmbefall sind leider weiter an der Tagesordnung.
Auf der Nachfrageseite gestaltet sich der Inlandsabsatz saisonüblich unspektakulär und wird laufend bedient. Auch Exporte können weiterhin in nennenswertem Umfang getätigt werden.
Die Erzeugerpreise tendieren nach oben, liegen derzeit aber meist noch stabil auf dem Vorwochenniveau. Angesichts der überschaubaren Erntemenge, der hohen Aussortierungen und des guten internationalen Preisniveaus erwartet man in den nächsten Wochen einen entsprechenden Preisanstieg. In Niederösterreich wurden zuletzt für mittelfallende Ware meist 18 bis 20 Euro/dt und für Übergrößen zwischen 15 und 18 Euro/dt bezahlt. Für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel sind bis zu 24 Euro/dt zu erzielen. Aus Oberösterreich werden weiterhin Preise von bis zu 22 Euro/dt genannt.
Deutschland – fünf Euro Aufschlag bei Lagerkartoffeln
In Deutschland erhalten die Abpackbetriebe die Ware derzeit noch weitgehend frisch vom Feld. Mancherorts sind die verfügbaren Mengen aber bereits auslaufend und es muss auf Lagerkartoffeln zurückgegriffen werden. Dafür wollen die Landwirte einen Preisaufschlag von fünf Euro/dt. Bundesweit lässt sich eine Preiserhöhung aber noch nicht realisieren.
Nachfrageseitig gestaltet sich der Markt, nach den Bevorratungsaktionen in den letzten Wochen, ruhig. Im Bereich der Verarbeitungskartoffeln ist man weiterhin an geeigneter Ware aus dem Speisebereich interessiert, da der Markt insgesamt nicht zu reichlich mit Ware versorgt ist. In diesem Segment überwiegen ebenfalls stabile Preisnennungen.
Dipl.-Ing. Martin Schildböck