Kärnten: Nach Unwettern ist die Politik gefordert

v.l.n.r. Schluder, Zarfl, Matschek, Sadovnik, Tomaschei, Cik, Brunner, Huber, Linder und Mikl

Die Kärntner Land- und Forstwirtschaft wurde in den vergangenen Wochen durch die Unwetter besonders in Mitleidenschaft gezogen. Stark getroffen hat es die Bezirke Völkermarkt, Wolfsberg und Klagenfurt-Land. In ganz Kärnten waren oder sind rund 2.000 Hektar von den Überflutungen in Mitleidenschaft gezogen worden. Allein dadurch enstanden Schäden in Höhe von 2,3 Millionen Euro. Zusätzlich sind Hagelschäden im Ausmaß von 7,5 Millionen Euro aufgetreten. Allein in den Wäldern des Bezirkes Völkermarkt entstanden Schäden von über 1,5 Millionen Euro. Durch Hangrutschungen wurden Wege und Forststraßen geschädigt und verhindern nun die Aufarbeitung der Schäden.

Arbeit von Jahrzehnten vernichtet

Aus diesem Anlass machte sich der Vorstand der LK Kärnten im Zuge einer Sonder-Vorstandssitzung vor Ort ein Bild von den Schäden der Land- und Forstwirtschaft im Bezirk Völkermarkt. LK-Präsident Siegfried Huber fasst die Betroffenheit aller Vorstandsmitglieder zusammen: „Es macht sprachlos, die massiven Schäden durch die Naturgewalten sehen zu müssen. Binnen Minuten wurde die bäuerliche Arbeit von Jahrzehnten vernichtet.“ Einig zeigen sich daher die LK-Vorstandsmitglieder, dass es seitens der öffentlichen Hand nun rasch Hilfe für die schwer getroffenen Betriebe braucht.

Bund und Land sind jetzt gefordert

Konkret wurden fraktionsübergreifend folgende einstimmig verabschiedeten Forderungen an Bund und Land für Sofortmaßnahmen formuliert:

  • Aufstockung des Katastrophenfonds: Wie von der Bundesregierung angekündigt, braucht es jetzt eine rasche Aufstockung der Mittel des Katastrophenfonds. „Keine Bäuerin und kein Bauer darf jetzt zurückgelassen werden“, so der Tenor des LK-Vorstandes. 
  • Aufstockung und Verlängerung des Waldfonds:
    Mit Nachdruck wird auch die in Form einer Resolution erhobene Forderung nach Verlängerung und Aufstockung des Waldfonds erneuert. „Nur gesunde Wälder bieten Schutz vor Muren, Steinschlag und Lawinen und liefern uns den nachhaltigen Rohstoff Holz.“
  • Sonderdotierung zur Instandsetzung des ländlichen Wegenetzes:
    Gerade jetzt braucht es ein intaktes Wegenetz, um das durch Sturm angefallene Schadholz aus den Wäldern abtransportieren zu können. Um die durch Muren und Erdrutsche zerstörten Wege schnellstmöglich wiederherzustellen und Folgeschäden durch Borkenkäferbefall hintanzuhalten, fordert der LK-Vorstand eine rasche Sonderdotierung aus dem Landesbudget.
  • Entgeltfortzahlung für Vollerwerbsbauern im Hilfseinsatz: Die Einsatzorganisationen, allen voran die zahlreichen Feuerwehren im Land, leisteten in den letzten Wochen Unglaubliches. In vielen Fällen waren dabei Landwirte im Einsatz. Gerade die Vollerwerbsbauern sind ein wichtiger Faktor bei den freiwilligen Feuerwehren im Land. Der LK-Vorstand fordert daher eine längst fällige Regelung zur Entgeltfortzahlung auch für Vollerwerbsbauern, die bei Katastrophen bzw. Großschadensereignissen im Einsatz sind. Diese soll sich an der Entgeltfortzahlung für Angestellte und den damit einhergehenden Ersatzansprüchen der Arbeitgeber orientieren.

„Die Bäuerinnen und Bauern haben eine Schlüsselfunktion in der regionalen Versorgung. Es liegt deshalb in der Verantwortung der Politik, Hilfsmaßnahmen zu beschließen und umzusetzen. Rasches Handeln ist das Gebot der Stunde“, lautet die zentrale Botschaft des Vorstandes der LK Kärnten an die Politik in Bund und Land.

- Bildquellen -

  • LK Sondervorstand: LK Kärnten/Friessnegger
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AUTORRed. SN
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