Überall dort, wo Landwirtschaft professionell betrieben wird, wird auch Geld verdient“, meinte Agrarlandesrat Max Hiegelsberger eingangs der 71. Generalversammlung der Saatbau Linz. Auf die Genossenschaft trifft das ohne Zweifel zu. Nach dem Rekordumsatz von 2019 setzte das Pflanzenzuchtunternehmen 2020 noch eine Schippe von plus acht Prozent drauf und erzielte im Vorjahr einen Umsatz von 210,5 Millionen Euro. Erwirtschaftet wurde das Top-Ergebnis von der Mutter (Saatbau Linz) und ihren insgesamt 16 Töchtern im In- und Ausland. Ausgehend vom Konzernumsatz zeigt sich auch: Die Saatbau hat sich in Europa längst einen Namen gemacht. Bereits 65 Prozent des Umsatzes werden außerhalb von Österreich erwirtschaftet.
„Wenn die Zahlen stimmen, kann man weiter investieren und den Nutzen der Eigentümer ausbauen“, erklärt Obmann Hans Ecker und gibt damit einen Hinweis auf die Verwendung des Unternehmensplus. Die Leistungen (Auszahlungen) an die Eigentümer seien aber im internationalen Vergleich auf hohem Niveau – und sollen es bleiben.
Saatgut: Mais ist und bleibt der Absatztreiber
Maßgeblich zum guten Ergebnis beigetragen hat in der Sparte „Saatgut“ der Mais. Er ist und bleibt der Entwicklungs- und Absatztreiber des Unternehmens. „Wir sind daher froh, dass wir die Anbaufläche halten konnten“, erklärte Ecker. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs der Umsatz um 23 Prozent, wobei gut 80 Prozent im Ausland verkauft wurden.
„Auch Getreide hat uns vergangenes Jahr viel Freude gemacht“, so Saatbau-Geschäftsführer Josef Fraundorfer. Auch hier gab es ein Umsatzplus von sechs Prozent. Bei Soja ist laut Ecker „das kleine Österreich ganz groß“. Die Saatbau gehört mit ihrer Genetik mittlerweile zu den Top-Anbietern in Europa. Das Portfolio umfasst 53 Eigenzüchtungen in den Reifegruppen 0000 bis 0, sodass die Vorjahres-Exportquote von 74 Prozent nicht verwundert. „Eine Leistung, die sich die Bauern selbst erarbeitet haben und auf die man stolz sein kann“, betont Ecker.
Mit zahlreichen Neuzüchtungen in der Pipeline bzw. in der Registrierung (2020 waren es 70 Sorten) ist auch für die Zukunft gesorgt. Generell will der Konzern mit Sitz in Leonding mehr – wenn auch moderat – in Forschung und Entwicklung investieren.
Deutliches Plus in der Sparte Saatbau Erntegut
Durch Ausdehnung der Anbauflächen und gute Ernten im Bio-Bereich hat die Geschäftssparte „Erntegut“ deutlich gestiegene Mengenumsätze erzielt. Die Bilanz weist folglich mit knapp elf Prozent ein deutliches Plus gegenüber dem Vergleichszeitraum 2019 auf. Die Umsatzsteigerung auf 87 Millionen Euro ist vor allem auf coronabedingte Verbrauchsänderungen der Privathaushalte zurückzuführen.
Innerhalb der Lebensmittel-Sparte der Saatbau ist der Bio-Bereich am stärksten. Der Standort Pöttelsdorf (Burgenland) konnte daher das bisher größte Volumen umschlagen. Sowohl bei Saatgut als auch Lebensmittelrohstoffen wurde mengenmäßig noch nie so viel bewegt. Der aktuelle Ausbau des Bioguts ist daher mehr als nötig, um das Bio-Getreide und die Bio-Sojabohnen verarbeiten zu können. Geschäftsführer Fraundorfer geht von einer planmäßigen Fertigstellung aus: „Einen Teil der Ernte 2021 werden wir schon verarbeiten können.“
Auch die konventionellen Projekte, insbesondere Rapso und Braugerste, konnten weiter ausgebaut werden.
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