Vor 66 Jahren hat die Tiroler Landesregierung beschlossen, zur Erinnerung an die Befreiung Tirols im Jahre 1809 das Fest Maria Himmelfahrt als Landesfeiertag zu begehen. Durch diese Stiftung sollte die Glaubensstärke, der Freiheitswille und die Vaterlandsliebe der heldenmütigen Verteidiger Tirols der gegenwärtigen und zukünftigen Generation gewahrt bleiben. Es sollte auch „Unserer Hohen Frau von Tirol“ ein Werk der Dankbarkeit und Verehrung gesetzt werden, weil sie dieses Land in Zeiten allgemeiner Landesnot so oft und offenkundig beschützt hatte.
Der Hohe Frauentag wurde 1959 zu einem Fest aller Tiroler, die ihrer stolzen Geschichte gedenken und sich ihrer Verantwortung für Gegenwart und Zukunft sowie für die kommenden Generationen bewusst sind. Die Bestimmung des Hohen Frauentages zum Landesfeiertag hat eine starke Aussagekraft: Ohne den Glauben an Gott als bestimmende Kraft wären die hohen Zeiten der Tiroler Geschichte nicht vorstellbar. Der Hohe Frauentag am 15. August gilt in Tirol seit vielen Generationen als einer der höchsten Feiertage des Jahres. Die Hohe Frau ist in vielen Gemeinden die Schutzpatronin der betreffenden Pfarrkirche. In allen Teilen des Landes gibt es Wallfahrtskirchen, die der Gottesmutter geweiht und das Ziel vieler Pilger sind. 110 Kirchen und Kapellen im Gebiet des großen alten Tirol haben Mariä Himmelfahrt zum Patrozinium. Am Hohen Frauentag findet in unseren Kirchen die Blumen- und Kräuterweihe statt. Im gesamten Land werden Prozessionen abgehalten und die Schützen und Musikkapellen umrahmen diesen großen Feiertag.
Der stolzeste Tag in der Tiroler Geschichte
Darüber hinaus bedeutet uns der 15. August aber auch das Gedenken an die Schlacht am Bergisel vom Jahre 1809. Damals erhob sich bekanntlich das Tiroler Volk gegen die französische Besatzung und gegen die Besatzung der Bayern und leitete schließlich nach schweren Opfern und großen Leiden die Entwicklung für die Befreiung Europas ein. Der 15. August wird daher wohl der stolzeste Tag in der Geschichte Tirols sein, weil dieses tapfere Volk einen Sieg über eine überwältigende Übermacht erringen konnte und damit gezeigt hat, dass ihm Freiheit, Eigenart und Glaube an überirdische Kräfte näher als alles andere waren. Als Garant für ein gelungenes menschliches Zusammenleben ist es heute notwendiger denn je, dass Europa ein Raum sozialer Gerechtigkeit wird, in dem auch die Kräfte für eine weltweite Solidarität besonders mit Völkern in großer Not immer stärker werden. Und dazu gehören auch die Menschen in der Ukraine. Bei diesem dort herrschenden Krieg mit seiner Spur von Tod und Zerstörung und den Angriffen auf die zivile Infrastruktur verlieren die Menschen nicht nur durch Bomben und Gewalt, sondern auch durch Hunger und im Winter durch Kälte ihr Leben.
- Bildquellen -
- Stams Jubiläumsausstellung 2023 (202): Dr. Heinz Wieser