Harsche Kritik von Schmiedtbauer an Kommissions-Papier zur Biodiversität

“Die landwirtschaftliche Krise durch die Rückkehr der Wölfe wird im Kommissionsvorschlag zur Biodiversitätsstrategie noch nicht einmal erwähnt“, kritisiert Simone Schmiedtbauer, Agrarsprecherin der ÖVP im Europaparlament. “Auch die massive Ausweitung der Biolandwirtschaft oder die Stilllegung von zehn Prozent der Agrarflächen gehe laut Schmiedtbauer “am Ziel vorbei“. Für Erstere fehle die ausreichende Nachfrage für Bioprodukte. Und statt der Flächenstilllegung sollte man besser die pflanzlichen Eiweißimporte verringern und gleichzeitig den Anbau von Eiweißpflanzen in der EU forcieren, so Schmiedbauer.  Auch dass nicht mehr auf eine nachhaltige Waldbewirtschaftung gesetzt werde, missfällt der Bauernbund-Mandatarin aus der Steiermark. Der derzeitige Kommissionsvorschlag werden “dem Arten-, Klima- und Umweltschutz nicht weiterhelfen, sondern ihn konterkarieren“, sagt Schmiedtbauer.

„Für eine sinnvolle EU-Strategie zum Erhalt der Artenvielfalt brauchen wir einige deutliche Verbesserungen. Hier arbeite ich intensiv mit meinem Kollegen Alexander Bernhuber zusammen, der die Biodiversitätsstrategie für die EVP im Umweltausschuss des Europaparlaments verhandelt.“

Es sei im ureigensten Interesse der Landwirte, die biologische Artenvielfalt zu erhalten, „denn wir arbeiten im Einklang mit ihr“, betont Schmiedtbauer. Von der Kommission verlangt sie, das Thema Wölfe in die EU-Strategie einzubinden.  „Wir müssen für unsere Alm- und Weidewirtschaft kämpfen. Diese naturverbundene, extensive Art der Landwirtschaft ist heimisches Kulturgut und schafft wertvolle und einzigartige Lebensräume für zahlreiche geschützte Arten. Das dürfen wir uns nicht von der Rückkehr der Wölfe kaputt machen lassen.“ Eine ausgewogene Biodiversitätsstrategie dürfe großen Beutegreifern nicht den Vorrang gegenüber anderen streng geschützten Tier- und Pflanzenarten einräumen, „schon gar nicht in den extensiven Standorten im alpinen Raum“.

Effektives Wolfsmanagement statt übertriebenem Wolfsschutz müsse in der Biodiversitätsdebatte der EU Priorität haben. „Unsere bäuerlichen Familien sind bereits am Limit, und die nächste Almsaison steht vor der Türe“, sagt Schmiedtbauer.

- Bildquellen -

  • Simone_Schmiedtbauer_EU-Wahl_2019_Portrait_18x13_04: Foto Arthur
- Werbung -
AUTOROnline-Bearb. VS
Vorheriger ArtikelLKF erweitert Kredite für Grundankäufe
Nächster ArtikelBiofeldtage am Landgut Esterhazy starten am 6. August