Kommentar von Martin Kugler,
Martin Kugler, Wissenschaftskommunikator am Austrian Institute of Technology
Die Botschaft, die die Weltnaturschutzkonferenz aus Kunming (China) in die Welt aussandte, ist unmissverständlich: Der Verlust an Artenvielfalt, der Klimawandel, die Landzerstörung und die Umweltverschmutzung sind eine „existenzielle Bedrohung für unsere Gesellschaft, unsere Kultur, unseren Wohlstand und unseren Planeten“. Als Vision für 2050 wurde ein „Leben in Harmonie mit der Natur“ formuliert.
Das ist freilich leichter gesagt als getan. Der Mensch gestaltetet die Natur seit Jahrtausenden für seine Zwecke um. Schon in der Steinzeit haben unsere Vorfahren zum Aussterben von Säugetieren beigetragen, durch Brandrodung und das Anlegen von Feldern wurden Landschaften grundlegend verändert. Und je mächtiger unsere Technologien geworden sind, umso größere Folgen haben die Eingriffe in der Natur. Für die meisten Arten sind diese negativ.
Am Beispiel von Insekten haben deutsche Forscher kürzlich herausgearbeitet, dass vor allem zwei Faktoren dafür verantwortlich sind: die Verstädterung und die Landwirtschaft. Es gibt viele gute Beispiele, wie sich die Lage durch Änderungen der Landnutzung, etwa durch Schutzgebiete, verbessern lässt.
Das wirkliche Problem ist aber, die Artenvielfalt und die Nutzung der Flächen unter einen Hut zu bringen. Wie das gelingen kann, ist der Kern der laufenden Debatten um Biodiversitätsstrategien auf europäischer und nationaler Ebene.
Ein Vorzeigebeispiel ist jedenfalls das Österreichische Agrarumweltprogramm ÖPUL.
Umso wichtiger ist es, dass möglichst viele Landwirte dabei mitmachen.