Einige Gerätetypen stehen zur Auswahl
Ganz unterschiedlicher Zeitaufwand
Reinigungsintervall und -intensität
Um eine ausreichende Sauberkeit der Laufflächen zu erreichen, sollten Spaltenböden mindestens dreimal täglich und planbefestigte Laufgänge mindestens fünfmal mal täglich gereinigt werden. Dies ist insbesondere mit dem stationär eingebauten Gülleschieber und bei Spaltenboden mit dem Roboter problemlos erreichbar. Die Häufigkeit der Reinigung kann hier sehr leicht erhöht werden, was z. B. bei Frost auch notwendig ist, um ein Anfrieren des Kots und Urins zu verhindern. Darüber hinaus können Roboter so programmiert werden, dass einzelne Stallbereiche in Abhängigkeit von der Verschmutzung unterschiedlich häufig abgeschoben werden. Um besonders bei trockenen Witterungsbedingungen das Zusetzen des Spaltenbodens zu vermindern, gibt es mittlerweile Roboter, aber auch selbstfahrende Aufsitzgülleschieber, die durch Sprühen von Wasser das Säubern der Spalten und des Zwischenraums verbessern. Letztere haben den Vorteil, neben der eigentlichen Arbeit des Gülleschiebens auch zum Einstreuen von Liegeboxen und zum Ausfegen von Hochboxen eingesetzt werden zu können. Dazu ist es allerdings erforderlich, Zusatzgeräte anzuschaffen.Nachteilig an den automatisch gesteuerten Verfahren ist, dass in der Regel während der Arbeit keine Person anwesend ist und somit eine Tierkontrolle beim Reinigen nicht stattfinden kann. Sie lässt sich zwar auch gesondert durchführen, was in der Praxis aber des Öfteren unterbleibt.
Eignung je nach vorhandenen Bauten
Wenn es darum geht, die Übergänge oder Stichgänge im Stall zu reinigen, sind stationäre Anlagen nicht geeignet. Diese Bereiche werden dann häufig von Hand gereinigt. Dagegen können mit mobilen Gülleschiebern, egal ob handgeführt als Aufsteh- bzw. Aufsitzgerät oder Reinigungsroboter ausgeführt, die Übergänge und Stichgänge mitgereinigt werden. Dabei hat der Roboter den großen Vorteil, dass diese Arbeit vollautomatisch erledigt wird. Allerdings ist es wichtig, dass keine Stufen den Arbeitsbereich des Roboters einschränken. Ebenso ist zu bedenken, dass der Einsatz eines Roboters und der von mobilen Gülleschiebern bei größeren planbefestigten Flächen begrenzt ist.Sind in mehreren Ställen planbefestigte oder mit Spalten ausgeführte Laufflächen zu reinigen, ist eine dementsprechende Anzahl an stationären Gülleschiebern erforderlich. Hingegen kann bei Spaltenböden und dem Einsatz von handgeführten und selbstfahrenden Aufsteh- bzw. Aufsitzgülleschiebern die Reinigung mit dem gleichen Gerät erfolgen. Allenfalls ist ein erhöhter Aufwand erforderlich, wenn Stufen oder Abtrennungen im Weg sind. Beim Roboter ist ein Stallwechsel aufgrund von häufig vorhandenen Hindernissen in der Regel nur selten durchführbar.
Breite Spanne bei den Anschaffungspreisen
Die Anschaffungspreise der halb- und vollautomatischen Gülleschieber variieren stark in Abhängigkeit von der Ausführung. Bei den stationären Anlagen z. B. haben die betrieblichen Gegebenheiten (Anzahl und Länge der Laufgänge usw.) einen großen Einfluss. Für eine Anlage kann ansatzweise mit einer Investitionssumme von etwa 9000 Euro ausgegangen werden. Für einen handgeführten Gülleschieber sind ca. 2300 Euro und für einen selbstfahrenden dreirädrigen Aufstehgülleschieber sind etwa 2500 Euro und für die Aufsitzausführung je nach Ausstattung min. 3500 Euro zu investieren. Roboter kosten etwa 15.000 Euro.
Fazit: Alle Schieber haben Vor- und Nachteile
Das Abschieben der Laufflächen in Milchviehställen ist für die Hygiene und Tiergesundheit von großer Bedeutung. Von der Technik her bieten sich stationäre Gülleschieber für planbefestigte und mit Spaltenböden ausgeführte Laufgänge an. Bei Spaltenböden können alternativ auch mobile Gülleschieber eingesetzt werden. Alle Gülleschieber haben ihre Vor- und Nachteile. Bei der Auswahl spielen die betrieblichen Bedingungen, wie die Anzahl der Ställe, eventuell vorhandene Stufen sowie die Größe der zu reinigenden Fläche und die Reinigungshäufigkeit eine entscheidende Rolle.
Alfons Fübbeker,
Landwirtschaftskammer Niedersachsen
Beurteilung verschiedener Gülleschieber
