Green Deal: Preise steigen, bäuerliche Einkommen sinken

Klassischer Pflanzenschutz ergänzt um digitale Werkzeuge trägt dazu bei, die Ziele des Green Deals zu erreichen.

Ernterückgänge von 10 bis über 20 Prozent und in der Folge steigende Rohstoff- und Lebensmittelpreise während die bäuerlichen Einkommen sinken – das sind laut einer Studie der renommierten Universität Wageningen (Wageningen University and Research, WUR) die Folgen des von der EU-Kommission vorgeschlagenen „Green Deals“. Christian Stockmar, Obmann der IndustrieGruppe Pflanzenschutz (IGP) stellt zu diesem Ergebnis fest, dass die Hersteller von Pflanzenschutzmitteln die Herausforderungen des Green Deals annehmen. Damit dessen Ziele aber auch erreichbar sind, bräuchten die Landwirte Zugang zu Digital- und Precision-Farming-Tools sowie zu innovativen Pflanzenschutzmitteln. Nur so können sie effizient wirtschaften, die Umwelt schonen und eine hohe Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln sicherstellen.“

Größtes Minus bei mehrjährigen Kulturen

Die WUR-Studie trägt den Titel „Impact Assessment of EC 2030 Green Deal Targets for Sustainable Crop Production“ und wurde von CropLife Europe und CropLife International gemeinsam mit weiteren Organisationen der Lebensmittelkette beauftragt. Das Ziel war, die potenziellen Auswirkungen von sechs Schlüsselzielen der Farm to Fork- („F2F“) und der Biodiversitäts-Strategien („BD“) zu bewerten. Der Fokus lag auf ausgewählten einjährigen Kulturen (Weizen, Raps, Mais, Zuckerrüben und Tomaten) und auf mehrjährigen Kulturen (Äpfel, Oliven, Weintrauben, Zitrusfrüchte und Hopfen). Das Ergebnis: Die Verwirklichung der Ziele der F2F- und BD-Strategien in der gesamten EU führen zu einem Ernterückgang von durchschnittlich 10 bis 20 Prozent. Am stärksten betroffen sind die mehrjährigen Kulturen wie z. B. Äpfel, bei denen ein Rückgang von bis zu 30 Prozent droht. Dadurch werden die Rohstoff- und Lebensmittel-Preise sowie die Importe in die EU steigen, während die bäuerlichen Einkommen sinken.

Pflanzenschutzindustrie investiert bis 2030 in Summe 14 Milliarden Euro

Laut IGP-Obmann Stockmar wird die Pflanzenschutzmittelindustrie bis zum Jahr 2030 insgesamt 14 Milliarden Euro in die Forschung und Entwicklung investieren. Ziel sind moderne und digitale Technologien sowie biologischen Lösungen, die es den Landwirten ermöglichen, die hochgesteckten ökologischen Zielsetzungen zu erreichen. „Innovation“ sei laut Stockmar der Schlüssel für eine zukunftsfitte Landwirtschaft. Beispielsweise habe man durch bessere Formulierungen und präzisere Ausbringungstechnik die ausgebrachten Wirkstoffmengen pro Hektar seit den 1950ern um 95 Prozent reduziert. Eine Weiterführung dieser Erfolgsgeschichte verlange jedoch regulatorische Rahmenbedingungen, die eine hohe Innovationskraft ermöglichen, so Stockmar.

#Download Uni Wageningen

# Industriegruppe Pflanzenschutz

 

- Bildquellen -

  • W2204 IGP Applikationen: Industriegruppe Pflanzenschutz
- Werbung -
AUTORH.M.
Vorheriger ArtikelVÖS alarmiert: “Österreichs Schweinebauern in Not”
Nächster ArtikelAgrar-Terminmarkt 24. Jän. ’22 – Wochenbilanz unter politischem Einfluss