Glyphosat im Bier – mit dieser Meldung hat das Umweltinstitut München am 25. Februar europaweit groöes Medienecho erreicht. Doch der Schuss ging nach hinten los, denn bereits das Bier selbst gilt aufgrund seines Alkoholgehalts nach international anerkannter Klassifizierung als “sicher krebserregend” (Klasse 1). Glyphosat hingegen rangiert – zusammen mit heiöem Mate-Tee, dem Friseurhandwerk oder rotem Fleisch – eine Stufe darunter (Klasse 2A).
1000 Liter Bier an einem Tag trinken
Nach Berechnungen des deutschen Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) müsste selbst von der Biersorte mit den höchsten gemessenen Glyphosat-Rückständen ein Erwachsener rund 1000 Liter Bier – und zwar an einem Tag! – trinken, um die als unbedenklich geltende Aufnahmemenge zu überschreiten. Und in diesen Mengen genossen, wäre schon der Hauptbestandteil des Bieres – Wasser nämlich – mit Sicherheit tödlich. Seitens der Industriegruppe Pflanzenschutz bezeichnete Obmann Christian Stockmar die Meldung als “übertriebene und absurde Panikmache”. Stockmar: “Hier werden Konsumenten verunsichert und der Getränkewirtschaft wird immenser Schaden zugefügt.” Auch die Grünen und das Team Stronach unterstützten die Kampagne des Umweltinstituts München. Stockmar: “Dies zeigt, dass Grüne und Team Stronach nicht an den echten Herausforderungen und an einer nachhaltigen Landwirtschaft interessiert sind. Sie wollen nur Panik verbreiten, um ihre Interessen durchzusetzen.” Auffallend ist, dass die Kampagne gegen Glyphosat auf den Tag genau mit einer Abstimmung im Deutschen Bundestag über die Wiederzulassung von Glyphosat zusammenfiel. Die Abstimmung ging negativ aus, die Abgeordneten wollten mehrheitlich dem Antrag der Grünen nicht folgen. Noch im März soll auf EU-Ebene die Entscheidung für eine Wiederzulassung von Glyphosat für die nächsten 15 Jahre erfolgen.