Die internationalen Märkte, insbesondere in der EU, blieben in gedrückter Stimmung. Der Druck durch Kampfpreise von russischem Weizen aus der Rekordernte 2017, die Aussicht auf ein Allzeithoch der Weizenendlager zu Ende des Wirtschaftsjahres 2017/18 sowie hinter dem Vorjahr nachhinkende Weizenausfuhren aus der EU binden den mittlerweile vordersten Liefertermin für Mahlweizen an der Euronext in Paris im Nahbereich der 160-Euro-Marke.
Eine Entschärfung der Trockenheit in Südamerika, die den Druck von den Sojabohnenerträgen nahm, sowie eine Revision der Rapsernte Kanadas nach oben brachten auch den Sojakomplex auf Sinkflug.
Heimischer Markt läuft nach Plan, Lagerhäuser gewähren erste Nachzahlungen
Gegenüber der Hektik und den Preiseinbrüchen auf den internationalen Märkten zeige sich der österreichische Kassamarkt weiterhin ziemlich stabil, hieß es im Umfeld der Notierungssitzung der Wiener Produktenbörse Mittwoch der Vorwoche.
Der Handel bilanziert für den November und für die erste Dezemberhälfte eine flotte Weizennachfrage, wobei vor allem der aus der Ernte 2017 nur knapp verfügbare Mahlweizen gesucht war. Top-Weizenqualitäten hielten ihre gegenüber den Euronext-Notierungen stolzen Aufpreise und auch Mahlroggen zeigte sich bis zuletzt sehr stark indem er Premium- und Mahlweizen preislich hinter sich lies. Insgesamt liege man mit der Vermarktung der Ernte 2017 auf Plan, heißt es aus dem Handel.
Erste Lagerhäuser aus dem Westbahngebiet hätten laut Landwirtschaftskammer schon Nachzahlungen auf das Akonto der Poolvermarktung geleistet. Demnach habe
• Mahlweizen mit netto 160 bis 168 Euro/t fallweise 30 Euro mehr als im Vorjahr erlöst,
• Premiumweizen sei netto mit 186 bis 190 Euro bezahlt worden,
• Qualitätsweizen mit 178 bis 180 Euro und
• Futterweizen mit 146 bis 157 Euro/t.
An der Wiener Produktenbörse blieb die Qualitätsweizennotierung in der Vorwoche unverändert, beim Premiumweizen scheint sich laut Marktteilnehmern der Eindruck zu verstärken, dass im schwächeren Qualitäts- und Preissegment Abgabedruck herrsche. Denn obwohl die in der Vorwoche für manche überraschend abgesackte untere Premiumweizennotierung diesmal wieder leicht anzog, scheint sich im unteren Preisbereich ein Trend zur Preisschwäche zu verfestigen. Importgetreide wurden diesmal keine notiert.
Nervosität am Ölsaatenmarkt
Einige Nervosität herrsche am Ölsaatenmarkt, heißt es im Handel, insbesondere bei Raps. Mit dem Sojakomplex in Übersee gaben in Wien die Importpreise für Sojaschrot nach sowie auch die Notierungen von inländischer Ware wie Rapsschrot.
Christian Posekany, AIZ