Obwohl das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) in der Vorwoche in seinem monatlichen Bericht Rekordwerte für das weltweite Weizenangebot und die Endlager (mehr als 36 % des Verbrauchs) vermeldet hat, scheinen die internationalen Weizennotierungen einen Boden gefunden zu haben. Der Dezember-Weizen an der Euronext in Paris startet im grünen Bereich bei knapp 163 Euro/t in die laufende Woche und kann sich damit vom in der Vorwoche verzeichneten Einmonatstief lösen. Zäh bleibt jedoch noch der Export aus der EU.
Bei Mais soll es laut USDA-Bericht weltweit zu einem Lagerabbau kommen; auch die Sojaendbestände wurden etwas nach unten korrigiert.
Ruhe in Österreich hält an
Die Ruhe am österreichischen Brotgetreidemarkt hielt zuletzt mit der Abschwächung des internationalen Preisniveaus an. Die Verarbeiter zeigen sich gut mit Rohstoff gedeckt beziehungsweise hielten sich mit Orders zurück.
Die Wiener Produktenbörse notierte am 11. Oktober Premium- und Qualitätsweizen neuerlich eine Spur niedriger, wobei bei beiden Qualitätsstufen wiederum die Unterkante des Preisbands nachgab.
Für etwas Aufsehen sorgte die Notierung von Futtermais alter Ernte 2016 mit 162,50 Euro/t. Dies ist um 8,50 Euro höher als zuletzt Ende September, wobei sich derart hohe Preise für Mais aus der Ernte 2017 nicht erwarten ließen. Beobachter meinen, Verarbeiter hätten unter Umständen kurzfristig Rohstoffbedarf decken müssen und noch nicht auf Ware aus neuer Ernte Zugriff bekommen. Denn, so Marktteilnehmer, aus neuer Ernte 2017 komme noch kaum getrockneter Mais auf den Markt, weil die Nassmaisverarbeitung so viel aufnehme. Dementsprechend notiert Körnermais aus der aktuellen Ernte noch immer nicht in Wien. Die Verarbeiter von Nassmais dürften ihre Preisgebote an die Landwirte weiterhin stabil halten.
Nach einer Unterbrechung durch eine Schlechtwetterphase hat die Maisernte wieder voll eingesetzt. Angesichts des Mengenschwungs hört man von rückläufigen Preisgeboten von Händlern für vertragsfreien Nassmais.