Getreidemarkt KW 37/2016: Weizennotierungen international unter Druck; heimischer Brotweizen weitgehend stabil

Komfortable Versorgungslage bei Getreide, Ölsaaten und Mais

 ©Agrarfoto.at
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Die internationalen Terminbörsen schwächeln unter dem Druck eines riesigen Getreideangebots, das sich nun auch in den USA abzeichnet. Demgegenüber bleiben jedoch die Brotweizenpreise am österreichischen Kassamarkt weitgehend stabil. Trotz einsetzender Sonnenblumen- sowie Nassmaisernte mit hohen Ertragserwartungen, zeigt man sich im Handel mit der bisherigen Vermarktung zufrieden. Einzelne Preisausschläge seien eher Zufälligkeiten.

Niedriges Akonto, Potenzial für Nachzahlungen

Zwar sind die Akontozahlungen für Brotweizen heuer um rund 20 Euro/t niedriger als im Vorjahr, doch sei diese Vorsicht geboten, da sie nun auch näher bei den ebenfalls niedrigeren Marktpreisen lägen und eine Absicherung höherer Preise über Hedging zu risikobehaftet erscheine, heiöt es. Allerdings sieht man angesichts der gut laufenden Vermarktung Potenzial für Nachzahlungen.

Die Preisbänder für Brotweizen an der Wiener Produktenbörse blieben am Mittwoch der Vorwoche weiterhin relativ breit. Erklärt wird dies so: Am oberen Rand der Notierungen verkauft, wer keinen Lagerraumdruck hat und die Qualität der Ernte 2016 marktgerecht unterbringen kann. Preise am unteren Rand des Preisbands haben Verkäufer zu akzeptieren, die unter Lagerraumdruck leiden oder prompt liefern wollen.

Nassmaispreise unter Vorjahresniveau

Auch die Nassmaispreise liegen aufgrund der international komfortablen Versorgung unter denen des Vorjahrs. Agrana Stärke zahlt in der Kalenderwoche 37 für ware mit 30 % Feuchtigkeit rund 95,60 Euro/t. Mit Fortdauer der heuer langen Kampagne wird mit weiterem Preisrückgang gerechnet. Erste Druschergebnisse sollen bei 12 bis 15 t/ha bei etwa 25 % Feuchtigkeit liegen. Die Ethanol-Verarbeitung in Pischelsdorf startet dieser Tage, Mitte September folgt dann die Zitronensäureproduktion in Pernhofen.

Als etwas unverständlich wird der groöe negative Preisabstand des Futterhafers zum Industriehafer gesehen. Weiterhin warten heiöt es im Segment der Ölsaatennotierungen. Obwohl Rapsschrot notiert, also Rohstoff gehandelt worden sein musste, gab es für Rapssaat keine Notierung. Dem Vernehmen nach seien “als langer Schatten der groöen Ernte” die Preisabstände von Raps zur Euronext heuer deutlich. Auch die Sonnenblumenpreise seien “eher schwach”. Auch hier stehen prompte Lieferungen unter Druck, spätere Termine seien “etwas lebendiger”.

Christian Posekany, AIZ

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