Die internationalen Terminmärkte werden von Wetterberichten und externen Einflüssen, wie Politik oder Wechselkursschwankungen bestimmt. Eindeutige Tendenzen für die Beurteilung der Preisaussichten für die neue Ernte sind noch nicht auszumachen.
In den USA befestigten sich aufgrund ungünstiger Wetterverhältnisse die Weizen- und Maisnotierungen. Die Sojanotierungen wurden durch die Staatskrise in Brasilien zum Spielball der Politik – rauf in Brasilien wegen des Verfalls der Landeswährung Real, runter in den USA wegen der stärkeren Exportkonkurrenz aus Südamerika. In Europa wiederum dämpfte Ende der Vorwoche ein starker Euro die Exportaussichten für Weizen und damit die Euronext-Notierungen. Der am stärksten gehandelte und zur Gänze die neue Ernte 2017 widerspiegelnde Weizenkontrakt zur Lieferung im Dezember begann die Woche bei gut 171 Euro/t.
Ruhiger Restmarkt in Österreich
In Österreich läuft die Restvermarktung der Ernte 2016 unverändert ruhig dahin. Allem Anschein nach, haben einzelne Händler noch unverkaufte Ware auf Lager; dem dürfte jedoch bei manchem Verarbeiter auch noch ein Anschlussbedarf bis zur kommenden Ernte 2017 gegenberstehen.
Die internationalen Märkte geben demgegenüber kaum Impulse. Der Fokus liegt auf der Entwicklung der Bestände auf den Feldern, wobei sich das Trockenheitsszenario zuletzt etwas entspannt zu haben scheint.
Die Wiener Produktenbörse notierte am Mittwoch der Vorwoche Qualitätsweizen unverändert. Beim Mahlweizen hielt sich die Oberkante des Preisbands ebenfalls, die Unterkante gab – ohne damit einen Trend zu markieren – allerdings nach. Importgeschäfte wurden aus der abgelaufenen Geschäftswoche keine gemeldet.
Beim Futtergetreide blieb die Gerstenotierung unverändert und Futtermais notierte nach zuletzt Ende April doch um 6 Euro/t höher. Er lehnte sich damit an die jüngsten Industriemaispreise an.
Bei Sojaschrot wurden inländische wie auch Schrote aus Übersee etwas höher bewertet als in der Vorwoche. Inländischer Sonnenblumenschrot zog etwas stärker an. Rapsschrot blieb zwar unverändert, aber es heißt weiterhin, mit dessen Verarbeitung ließe sich von den Ölmühlen zurzeit kaum etwas verdienen.
Christian Posekany, AIZ