Getreidemarkt KW 21/2016: EU-Weizenexport legt Schlusssprint hin

Die alte Ernte 2015 gilt hierzulande als Geschichte

 ©Agrarfoto.at
©Agrarfoto.at
Der Weizenexport der EU nimmt nach schwachem Start zum Saisonende hin noch einmal ordentlich Fahrt auf und nähert sich immer weiter den Rekordwerten des Vorjahres. Damit zeichnen sich laut Marktberichten geringere Endbestände ab als bisher prognostiziert worden war. Die Exporte stützen auch die Preise. An der Euronext ging Weizen zur Lieferung im September bei rund 162 Euro pro t in diese Woche, der Dezember-Liefertermin startete bei 167 Euro.

Neue Ernte: Stochern im Nebel

Die alte Ernte 2015 gilt hierzulande als Geschichte. Nur mehr hier und da tätigen Verarbeiter Restkäufe. Ebenso ruhig ist es um die neue Ernte 2016. Es heißt, nach einigen Käufen von Ãœberlagern aus 2015/16 auf Termine bis Dezember 2016 sei der erste Hunger der Mühlen gestillt. Die Preisfindung insbesondere für Weizen neuer Ernte sei “ein Stochern im Nebel”, so Händler. Die Bestände in und rund um Österreich sähen gut aus, es seien hohe Erträge zu erwarten und auch global zeichne sich wiederum eine mehr als komfortable Versorgung ab.

Zumal auch das Wetterphänomen La Nina die Bestände auf der Nordhalbkugel nicht mehr beeinträchtigen werden könne, dagegen aber sehr wohl die Mais- und Sojaernten auf der Südhalbkugel. Damit zeichne sich neuerlich eine schwierige Weizenvermarktung ab.

Dem dünnen Geschäftsverlauf zufolge lichtete sich vorigen Mittwoch an der Wiener Produktenbörse die Reihe der Weizennotierungen. Lediglich Qualitätsweizen fand mit einem Minus von zwei Euro pro t noch auf das Kursblatt. Die Musik am Markt spielt zurzeit nur im Soja- beziehungsweise Proteinsektor mit einer Rallye der Schrotpreise. Dies zieht auch den Maismarkt mit, während sich Weizen schwertut. Das leichte Minus der Wiener Sojaschrotnotierungen sei daher nur eine kurzfristige Unterbrechung des Aufwärtstrends.

Christian Posekany, AIZ

- Werbung -
Vorheriger ArtikelAgrar-Terminmarktnotierungen vom 23. Mai 2016
Nächster ArtikelRindermarkt KW 21/2016: Bei Jungstieren und Kalbinnen ist der Markt EU-weit ausgeglichen