In den zurückligenden Wochen ging es mit den Notierungen an der Euronext nahezu in freiem Fall nach unten. Der am meisten gehandelte Pariser Weizenkontrakt zur Lieferung im Mai fiel bis Wochenbeginn unter 190 Euro/t. Der Dezember-Kontrakt, der die neue Ernte 2019 abbildet, fiel unter 180 Euro/t.
Österreich: Markt steht still
Üblicherweise schlagen solche Entwicklungen an den internationalen Terminmärkten erst zeitverzögert und abgefedert auf den österreichischen Kassamarkt durch. Diesmal aber, so Marktteilnehmer, wirke dieses „Blutbad“ bei den Weizennotierungen unmittelbar auf das heimische Marktgeschehen und habe dieses praktisch zum Stillstand gebracht. Die Käufer würden sich zurücklehnen und die weitere Entwicklung abwarten, heißt es in Händlerkreisen. Zudem herrsche „ziemliche Panik“, weil sich das aktuelle Börsegeschehen fundamental nicht erklären lasse.
Vor diesem Hintergrund notiert die Wiener Produktenbörse am Mittwoch der Vorwoche bestenfalls einzelne Abschlüsse. Diese zeigten beim Premium- und Mahlweizen sowie beim Brotroggen leicht gesunkene Preise, beim aus der Ernte 2018 raren Qualitätsweizen sogar gestiegene und bei den Maissortierungen für Verfütterung und industrielle Verwertung noch weiter nachgebende.
Auch die Futterweizenimporte aus dem EU-Raum, explizit nach Niederösterreich, verloren zur Letztnotierung vor 14 Tagen deutlich. Lediglich die Notierung von proteinarmen „Keksweizen“ für Spezialverwendungen legte gegenüber der Vorwoche zu. Der Sojaschrotbereich zeigte sich stabil.
Christian Posekany, AIZ