Erwartungen, dass Russland demnächst seine Dominanz und Preisführerschaft im Weizenwelthandel verlieren könnte, lassen die Weizennotierungen an der Pariser Euronext nach wie vor um die Marke von 200 Euro/t pendeln. Die USA und Anbieter aus der EU machen sich damit Hoffnungen auf bessere Exportchancen. Der Internationale Getreiderat (IGC) weist in seinem Getreidemarktbericht sehr enge weltweite Versorgungsbilanzen aus, vor allem bei Mais, aber auch bei Weizen. Einen Dämpfer erhielten die Weizenkurse Ende der Vorwoche durch einen Einbruch der Rohölpreise, der Start in die laufende Woche war aber wieder leicht positiv. Der Sojamarkt steht weiterhin unter dem Druck des Handelskonflikts zwischen den USA und China.
Kaum Preisbewegung in Österreich
Die Preisbewegungen am österreichischen Kassamarkt für Getreide halten sich unverändert in sehr engen Grenzen. Am Mittwoch, 21. Nov. 2018, verzeichneten an der Wiener Produktenbörse lediglich die Notierungen von Mahlroggen und Futterweizen leichte Abschläge. Das Geschäft beim Premiumweizen wird weiterhin vor allem von Abschlüssen mit italienischen Mühlen getragen und der Vermarktungsfortschritt sei, so Händler, bisher sehr zufriedenstellend. Inländische Mühlen würden Brotweizen hie und da „ruckweise“ kaufen. Weiterhin fehlten laut Marktteilnehmern eindeutige Impulse von den internationalen Märkten, um Preis- oder größere Mengenbewegungen auszulösen.
Futtergetreide notiert anhaltend fest
Die Preise von Futtergetreide seien anhaltend fest gestimmt, heißt es. Ware sei schwer zu bekommen, werde aber, so vorhanden, auch nicht auf den Markt gebracht. Um anstatt der durch hohe Frachtkosten verteuerten Einfuhren inländischen Mais zu bekommen, müssten die Verarbeiter kurzfristig ihre Preisgebote erhöhen. Die Notierung für Futtermais inländischer Produktion befestigte sich am oberen Rand zumindest einen Deut. Mittelfristig solle aber Osteuropa die wichtigste Herkunft bleiben.
Christian Posekany, AIZ