Gelebte Regionalität bei heimischen Festen

Landauf, landab bedanken sich die Menschen für die Früchte des Jahres. Aber nicht nur Bäuerinnen und Bauern haben Grund zum Danken. Alle Konsumenten sollten dankbar für die Lebensmittelvielfalt sein.

September und Oktober sind die Monate der zahlreichen Erntedankefeste.

Das Erntedankfest ist nicht nur ein Brauch, der in der Kirche stattfindet, sondern auch eine Tradition, wofür zahlreiche Veranstaltungen organisiert werden. Große Beliebtheit haben Erntedankfeste vor allem in den ländlichen Gemeinden. Bei gemütlichem Beisammensein wird der erfolgreichen Ernte gedankt, die Gemeinschaft gestärkt und regionale Schmankerl verspeist. Zahlreiche Ortsgruppen im oberösterreichischen Bauernbund bereichern diverse Veranstaltungen, wie etwa Hoffeste und Erntedankfeste, und tragen so zum gesellschaftlichen Leben bei.

Gelebte Regionalität bei den Vereinsfesten im Land

Regionale und saisonale Lebensmittel nehmen auch bei diversen Veranstaltungen eine immer wichtigere Rolle ein. So ist bereits auf vielen Fest-Speisekarten die Herkunft der Lebensmittel ersichtlich.
„Es soll zur Selbstverständlichkeit werden, dass bei Vereinsveranstaltungen und Aktivitäten auf die Herkunft und Regionalität von Lebensmitteln geachtet wird“, betont Bauernbund-Direktor Wolfgang Wallner, der dies auch in seiner Funktion als Obmann einer Musikkapelle besonders lebt. Zahlreiche Hoffeste, die auch heuer wieder von den vielen Bauernbund-Ortsgruppen veranstaltet wurden, sind Parade­beispiele, wie Herkunftskennzeichnung bei den Vereinsfesten funktioniert. „Mit einer entsprechenden Kennzeichnung auf der Speisekarte wird die gesamte Veranstaltung aufgewertet“, ist Wallner überzeugt.
Der oberösterreichische Bauernbund fordert daher alle Verantwortlichen in den Vereinen auf, bei ihren Veranstaltungen die Produzenten – landwirtschaftlich und gewerblich – aus ihren Orten einzubinden und dementsprechend zu kennzeichnen.

„Es soll zur Selbstverständlichkeit werden, dass bei Vereinsveranstaltungen auf
die Regionalität von Lebensmitteln
geachtet wird.“

Wolfgang Wallner

Heimische Lebensmittel: der Motor der Gesellschaft

Regionale Lebensmittel sind in ihrer Qualität einzigartig und sichern darüber hinaus vielen Österreichern den Arbeitsplatz. Die bewirtschafteten Felder und Wiesen sind gelebter Landschaftsschutz und somit Grundlage für den Erfolg des Tourismus im Land. „Wer österreichische Lebensmittel kauft, legt seinen Dank für die Ernte in den Einkaufskorb und tut sich vor allem selbst etwas Gutes“, ist Wallner überzeugt.

Bewusste Kaufentscheidung sichert bäuerliche Produkte

Problematisch ist derzeit vor allem die Preissituation bei Rohstoffen und Energie. Das fordert einerseits die Konsumenten, sodass sie bei Lebensmitteln zu sparen beginnen,
andererseits geraten die Bäuerinnen und Bauern unter Druck. Angesichts der massiv gestiegenen Produktionskosten und der Tatsache, dass diese von den bäuerlichen Betrieben nicht zur Gänze weiter verrechnet werden können, ergibt sich für viele landwirtschaftliche Betriebe eine existenzbedrohende Situation. „Alleine durch Entlastungspakete der Regierung können die Preissteigerungen nicht abgefedert werden. Die Bäuerinnen und Bauern brauchen die bewusste Kaufentscheidung der österreichischen Konsumenten zu heimischen Lebensmitteln. Nur so kann es gelingen den Fortbestand der bäuerlichen Familienbetriebe mit ihren hohen Standards für die Zukunft zu sichern“, betont Wallner.

- Bildquellen -

  • Erntedankfest: agrarfoto.com
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AUTORred.AL
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