Wir Österreicher schauen immer gerne zu unserem Schweizer Nachbarn hinüber. Ob es um das Thema direkte Demokratie, der Wolfproblematik oder dem EU- bzw. EURO-Austritt geht, scheint es, dass die Eidgenossen die Patentrezepte haben. Doch der Schein trügt. Die Politiker oder Funktionäre haben das gleiche Problem wie bei uns. Auch in der Schweiz sagt zu oft der Behördenapparat wo es lang geht und nicht der gewählte Politiker. Beim Thema Wolf sind sie uns wirklich einen kleinen Schritt voraus. Während meiner Zeit hier wurde ein Wolf zum Abschuss freigegeben nachdem er 50 Schafe gerissen hat. Doch auch hier fährt die Politik noch einen pro Wolf Kurs. Dennoch wird mit Flugblättern und Bildern versucht die Bevölkerung aufzuklären, dass ein Wolf in einer durch den Menschen geregelten Kulturlandschaft nichts zu suchen hat. Die Preise für landwirtschaftliche Produkte sind auch hier auf einem extrem niedrigen Stand. Zwar muss die Schweiz nicht nach der Brüsseler Pfeife tanzen aber sie kann sich auch nicht vor den Regeln des Marktes verstecken. Da hilft es nichts, Grenzen zu schließen oder Importzolle einzuheben. In Österreich sind einige der Meinung, wenn man aus der EU austritt könnte man das Heft wieder selber in die Hand nehmen. Nur haben diese Leute die letzten 20 Jahre weltweiter Vernetzung, Globalisierung und Abhängigkeit verschlafen. Als Fazit bleibt, dass sich die Schweizer Bauern mit ähnlichen Sorgen herum schlagen, jedoch auch die gleiche Freude und den gleichen Stolz an ihrem Beruf haben wie wir.
Geht’s den Schweizern besser?
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