Futtermittellabor macht jetzt auch Gülleanalysen

Das Futtermittellabor Rosenau bietet ab sofort auch die Untersuchung von Gülleproben an. Dies ermöglicht den gezielten Einsatz als Dünger, erlaubt aber auch Rückschlüsse auf die Rationsgestaltung.

 ©Grafik: ZVG
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Das Futtermittellabor Rosenau erweitert sein Analysenangebot auf die Untersuchung von flüssigen Wirtschaftsdüngern. Ausschlaggebend für die Einrichtung dieses neuen Service war das sehr große Interesse aus der Praxis. Die Analyse von Wirtschaftsdüngern ermöglicht eine gezieltere Düngung der Pflanzenbestände, erlaubt aber auch gewisse Rückschlüsse auf die Versorgung der Tiere bzw. die Rationsgestaltung.

Probenahme und Verpackung

Im Futtermittellabor analysierbar sind Proben flüssiger Wirtschaftsdünger sämtlicher Tierkategorien. Die Gülle oder Jauche muss gut aufgerührt werden, um eine möglichst homogene Mischung zu erreichen. Da in einem Lagerbehälter eine gewisse Schichtung der festen und flüssigen Anteile vorliegt, sollte mit dem Saugschlauch des Güllefasses in halber Höhe des Güllebehälters angesaugt werden, um eine möglichst repräsentative Probe zu erhalten. Vom befüllten Güllefass wird über den Schieber wieder etwas Wirtschaftsdünger in einen Kübel abgelassen und anschließend in eine Zwei-Liter-Plastikflasche gefüllt. Die Flasche sollte aber höchstens zu drei Vierteln gefüllt werden, um ein Bersten beim Transport zu vermeiden. Alternativ kann die Probe auch mittels Güllepumpe aus der Grube entnommen werden. Von einer Probenziehung mittels Schöpfer wird abgeraten, da damit keine repräsentativen Ergebnisse erzielbar sind.Auf der Homepage des Futtermittellabors www.futtermittellabor.at steht unter dem Menüpunkt Downloads ein Probenbegleitschein für Gülleanalysen zur Verfügung.

Mengenelemente, pH-Wert, Trockenmasse

Anhand der Analyseergebnisse kann man einen Vergleich mit Tabellenwerten durchführen.
• Der Trockenmassegehalt ist ein Maß für die Fließfähigkeit der Gülle. Zu hohe TM-Gehalte verhindern eine rasche Infiltration in den Boden, führen zu einer erhöhten Haftung an den Pflanzen und erhöhtem Stickstoffverlust am Feld.
• Die Mineralstoffgehalte zeigen die Rücklieferung der Mengenelemente in den Boden.
• Ein erhöhter pH-Wert zeigt das Risiko eines erhöhten Stickstoffverlustes auf, da hier mehr Stickstoff in Form von Ammoniak vorliegt, während dieser bei niedrigem pH-Wert in der gelösten Form als Ammonium enthalten ist. Gerade in diesem Fall ist auf eine rasche Infiltration durch Wasserzugabe oder auf eine rasche Einarbeitung nach der Ausbringung zu achten. Die Analysenergebnisse können nicht zur Düngerbilanzierung für Cross Compliance sowie Öpul herangezogen werden, da hier die aktuelle Konzentration in der Grube gemessen wird und diese zu wenig repräsentativ für die gesamte Menge an Wirtschaftsdünger des ganzen Jahres wäre. Unter Berücksichtigung der zu erwartenden Stickstoffverluste durch Abdrift während der Ausbringung und der Stunden nach der Ausbringung kann man auf die Nährstoffrücklieferung schließen.

Gerald Stögmüller

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