Auf Initiative der Marcher Fleischwerke hat die zum Landwirtschaftsministerium gehörende Schule HBLFA Raumberg-Gumpenstein einen mehrmonatigen Feldversuch durchgeführt. In Anlehnung an eine Studie der Freien Universität Mexiko sollte der Effekt einer Zitronengras-Futterzugabe auf die Methan-Konzentration in der Atemluft bei Masttieren unter österreichischen Bedingungen untersucht werden, wie das AIZ berichtet. Es wurde festgestellt, dass die im Feldversuch inkludierten Rinder um durchschnittlich 15% weniger Methan beim Verdauen ausstoßen.
Im Rahmen des Feldversuches standen 47 Maststiere im Gewichtsbereich zwischen 300 und 600 kg in acht Boxen zu je sechs männlichen Tieren bereit. Die Tiere wurden in zwei Gruppen geteilt, wobei eine zusätzlich mit 100 g Zitronengras pro Tag (Rationsanteil je nach Alter: 1,2 bis 1,7% – Inhaltsstoff Tannin für die Reduktion verantwortlich) gefüttert wurde. Zwischen September und Dezember 2020 (vier Messperioden zu je drei Wochen) wurde jede Box zweimal mit und zweimal ohne Zitronengras gefüttert. Am Ende jeder Messperiode wurde die Konzentration von Methan (CH4) in der Atemluft der Rinder gemessen. Zusätzliche Sensoren informierten über die Vorgänge im Rindermagen.
Das Ergebnis: Die Fütterung von 100 g Zitronengras pro Tag reduziert die Methanemissionen in der Atemluft im Mittel um 14,6%. Teilweise wurden die CH4-Emissionen sogar um 23,4% verringert. Es gab keine negativen Auswirkungen im Pansen bei dieser Menge von Zitronengras. Alle Ergebnisse der Magensensoren sind im Verlauf typisch und unterscheiden sich statistisch nicht.
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“Zitronengras ist für den breitflächigen Einsatz in Österreich wohl nicht praktikabel, aber es gibt eine Hülsenfrucht (Esparsette), die auch einen nicht unerheblichen Anteil an Tannin beinhaltet. Daran werden wir jetzt infolge des Projekts weiter forschen”, stellt der Leiter des Institutes für Nutztierforschung der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, Thomas Guggenberger, fest.
“Als wir von unserem Kunden Burger King über beeindruckende Studienergebnisse in Mexiko informiert wurden, waren wir sofort von dem Gedanken begeistert, zu überprüfen, ob sich ähnliche Ergebnisse unter heimischen Haltungsbedingungen erzielen lassen”, berichtet der Geschäftsführer der Marcher Fleischwerke, Norbert Marcher. Erfreulicherweise gebe es an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein Experten, die sowohl über die erforderliche Infrastruktur verfügen als auch über die herausragende wissenschaftliche Kompetenz, Erfahrung und Begeisterung in der einschlägigen Forschung.