Kommentar von Max Hiegelsberger,
Bauernbund-Obmann
„Aufgrund der explodierenden Rohstoff- und Energiepreise stehen viele Unternehmen mit dem Rücken zur Wand. Wem es nicht gelingt, die eigenen Mehrkosten frühzeitig und in der vollen Höhe an Kunden weiterzugeben, der wird nicht überleben können.“
Dieses Zitat kann mit Sicherheit jeder Manager oder Wirtschaftsforscher für sich beanspruchen. Wie aber sieht das nun speziell in der Landwirtschaft aus?
Gemäß einer aktuellen Wifo-Studie hat der Anteil der Landwirtschaft in der Wertschöpfungskette innerhalb eines Jahrzehnts um drei Prozent abgenommen. Interessant ist dahingehend, dass etwa der Lebensmitteleinzelhandel 2020 sein bestes Ergebnis verbuchen konnte. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!
Unser Ziel ist klar: Wir nehmen unseren Auftrag ernst und wollen die Menschen im Land auch in Zukunft mit besten regionalen Lebensmitteln versorgen und eine Kulturlandschaft gestalten, die in Europa seinesgleichen sucht. Dazu braucht es aber den betrieblichen Erfolg auf den Höfen, um diese für die Zukunft abzusichern. Und dieser betriebliche Erfolg ist untrennbar mit Produktpreisen verbunden, welche die Produktions- und Arbeitskosten abdecken. Wir haben insbesondere im letzten Jahr gesehen, dass das Ansehen der Bäuerinnen und Bauern in der Gesellschaft gewachsen ist. Auch der Lebensmitteleinzelhandel hat es verstanden, sich diese Bilder in der Werbung zunutze zu machen. Was wir aber brauchen sind faire Handelspraktiken und keinen ruinösen Preiswettbewerb! Denn nur damit wird es auch in Zukunft eine stabile, krisensichere Versorgung mit vielfältigen, gesunden, regionalen Lebensmitteln geben können.
- Bildquellen -
- Hiegelsberger: Bauernzeitung