Ein starkes Zeichen setzte am Donnerstag dieser Woche der Nationalrat mit einem gemeinsamen Beschluss, um die im Regierungsprogramm vorgesehene verpflichtende Herkunftskennzeichnung der Primärzutaten Milch, Fleisch und Eier in der Gemeinschaftsverpflegung und in verarbeiteten Lebensmitteln ab 2021 umzusetzen.
„Damit erhöhen wir den Druck, dass unsere langjährige Forderung endlich umgesetzt wird“, kommentiert Bauernbund-Präsident Abg. z. NR Georg Strasser den einstimmigen Beschluss. „Eine klare Kennzeichnung ist gut für Produzenten und zugleich gut für die Konsumenten“, ist für Bauernbund-Abgeordneten und ÖVP-Tierschutzsprecher Franz Eßl eine klare Herkunftskennzeichnung auch ein „Schlüssel, um das Tierwohl zu verbessern“, wie er in seinem Debattenbeitrag im Plenum des Nationalrates sagte.
Eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung bringe den Menschen Klarheit und Wahl-freiheit und schaffe Wertschöpfung für bäuerliche Betriebe und heimische Verarbeiter. „Gerade in Zeiten wie diesen müssen wir auf österreichische Qualitäts-produkte setzen und die heimischen Betriebe unterstützen“, so auch Strasser.
Tierwohl ist vor allem auch den Tierhaltern ein Anliegen
„Tierwohl ist nicht nur der Bevölkerung ein großes Anliegen sondern vor allem auch den Tierhaltern“, informierte Eßl in der Debatte um den Tierschutzbericht, dass von 182.000 durchgeführten Kontrollen bei Tiertransporten 2018 nur 0,59 Prozent beanstandet wurden. Die häufigsten Beanstandungen betrafen jedoch Mängel bei mitgeführten Dokumenten.
„Natürlich brauchen wir keine Schlachttiertransporte in den Libanon. Und ja natürlich könnte man die Mengen bzw. die Anzahl der Kälbertransporte nach Spanien und jene von Holland nach Österreich reduzieren. Es kommt dabei nicht nur auf das Ob sondern vor allem auf das Wie an“, pocht Eßl auf mehr Bewusstseinsbildung, was den Preis für Fleisch betrifft. „Es geht einfach nicht, dass zudem die Arbeiterkammer immer wieder Preisvergleiche anstellt, dabei von den Bauern höchste Qualitätsstandards einfordert und diese dann mit niedrigeren Preisen aus dem Ausland vergleicht. Wir alle müssen uns dazu bekennen, dass auch der Preis stimmen muss“, so Eßl.