Eßl: Der Schlüssel liegt bei einer höheren Wertschhöpfung

v.l.: Abg.z.NR Franz Eßl in seiner Funktion als Obmann der ARGE Bergbauern, Bundesminister Andrä Rupprechter und Agrarlandesrat Josef Schwaiger als Vorsitzender der Landesagrarreferentenkonferenz beim Milchdialog im Parlament. ©BZ/Privat
v.l.: Abg.z.NR Franz Eßl in seiner Funktion als Obmann der ARGE Bergbauern, Bundesminister Andrä Rupprechter und Agrarlandesrat Josef Schwaiger als Vorsitzender der Landesagrarreferentenkonferenz beim Milchdialog im Parlament. ©BZ/Privat
Das fünfte Einkommensminus in Folge, Preisverfall bei Milch, aber auch im Fleischbereich und Einkommensverluste durch Wetterkapriolen sind nur einige Faktoren, mit denen unsere Bäuerinnen und Bauern zu kämpfen haben. Bei einem breit angelegten Milchdialog, zu dem Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter ins Parlament geladen hatte, wurden mit Vertretern der politischen Parteien, der Landwirte, den Sozialpartnern, den Milchverarbeitern, dem Handel, Agrar-Experten und Ökonomen Maßnahmen zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit in der Milchwirtschaft umfassend diskutiert. Mit dabei war auch Abg.z.NR Franz Eßl in seiner Funktion als Obmann der ARGE Bergbauern und der Salzburger Agrarlandesrat Josef Schwaiger als Vorsitzender der Landes-agrarreferentenkonferenz.
“Wir verlieren derzeit österreichweit viel Geld etwa beim Milchversand. Ziel muss daher ein möglichst hoher Grad an Verarbeitung zu höherpreisigen Produkten sein. Hier liegt der Hebel, um letztendlich die Wertschöpfung zu steigern und die Erzeugermilchpreise zu verbessern”, weist Eßl auf die vielfältige Produktpalette und die hohe Qualität der heimischen Milch, etwa durch Gentechnikfreiheit oder Spezialsortimente wie Bio- oder Heumilch, hin. Zudem fordert Eßl für Betriebe in periphären Regionen und für entlegene Höfe einen Transportkostenausgleich, der auch von Seiten der EU unterstützt werden muss.
Die von einigen Teilnehmern des parlamentarischen Milchdialoges geforderte Wiedereinführung der EU-Milchquote wurde vom stellvertretenden Generaldirektor der EU-Kommission Joost Korte dezidiert abgelehnt. “Ich denke, es macht auch keinen Sinn zurück zu schauen. Wir müssen unseren Blick nach vorne, in die Zukunft richten und Maßnahmen entwickeln, die sowohl kurzfristig die schwierige Situation unserer Bäuerinnen und Bauern mildern als auch langfristig die Wettbewerbsfähigkeit und Milchproduktion im Land absichern”, fordert Abg.z.NR Franz Eßl in Zukunft noch stärker auf Produktentwicklung und Marketing zu setzen.Martina Kern

Die wichtigsten Maßnahmen für die Milchbauern:

* Entlastung im Sozialversicherungsbereich soll der Erlass der Beiträge für ein Quartal im heurigen Jahr bringen. Insgesamt stehen 170 Millionen Euro zur Verfügung. Dazu braucht es aber noch rasch einen Parlamentsbeschluss.
* Stundungsmöglichkeiten bei Agrarinvestitionskrediten: Bundesminister Andrä Rupprechter wird hier in Kürze eine Sonderrichtlinie vorlegen.
* Im Programm Ländliche Entwicklung werden für Verarbeitung, Vermarktung, Mengenbündelung und für den Export weitere Mittel zur Verfügung gestellt.
* Ausbau der Qualitätsprogramme, Stärkung der Qualitätsdifferenzierung sowie Erarbeitung eines Milchmarketing-Schwerpunktes.
* Ausweitung des Bestbieterprinzips für öffentliche Beschaffungen auf Käse.

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