Erwin Pröll feiert seinen 75er

Bereits mit 33 Jahren war er Mitglied der NÖ Landesregierung. Später war er rund 9000 Tage lang Landeshauptmann von Niederösterreich. Geboren wurde Erwin Pröll am Hl. Abend des Jahres 1946.

Hier mit Gattin Elisabeth bei der Bauernbundwallfahrt: Landeshauptmann i. R. Erwin Pröll.

Als Sohn von Weinbauern in Radlbrunn war Erwin Pröll die Liebe zur Landwirtschaft bereits in die Wiege gelegt worden. Gleich nach der Matura in Tulln studierte er Agrarökonomie an der Universität für Bodenkultur in Wien und schloss 1976 sein Studium mit dem akademischen Grad Dr. nat. tech. ab. Bereits vor seiner Promotion trat er im Jahr 1972 als wirtschaftspolitischer Referent in den Dienst des Österreichischen Bauernbundes.

Prölls politischer Leitspruch: „Erfolgsweg Niederösterreich“

Seine politische Karriere begann der spätere Ökonomierat in dieser Zeit im Ortsbauernrat. Im März 1980 zog er in die NÖ Landesregierung ein und wurde mit dem gerade im Land unter der Enns so bedeutsamen Agrarressort betraut. Es sei für ihn eine Zäsur im Leben gewesen, so der Radlbrunner Bauernsohn. Und gleichzeitig der Beginn einer neuen Ära in der blau-gelben Landespolitik. Nur neun Monate später, am 22. Jänner 1981, wurde Erwin Pröll zum Landeshauptmann-Stellvertreter des damaligen Landeschefs Siegfried Ludwig angelobt. Als Finanzreferent verfolgte er einen Spar- und Konsolidierungskurs, der dennoch zukunftsträchtige Investitionen ermöglichte. In der Umweltpolitik, die ihm ebenfalls stets ein besonderes Anliegen war, setzte er auf Müllvermeidung und Mülltrennung.

Meilensteine gesetzt hat Pröll auch in Sachen Dorferneuerung, die bis heute untrennbar und weit über Niederösterreich hinaus mit seinem Namen verbunden ist.

Am 4. April 1992 wurde er zum Landespartei­obmann der Volkspartei NÖ gewählt, am 22. Oktober desselben Jahres folgte er Siegfried Ludwig als Landeshauptmann nach. Als solcher verfolgte er von Beginn weg das Ziel, das Land nicht nur ökonomisch zu stärken, sondern auch die Lebens­bedingungen und damit die Lebensqualität der Menschen in den ländlichen Regionen nachhaltig zu verbessern. Mit neuen Ideen, Gestaltungskraft sowie viel Verantwortungsbewusstsein und Weitblick stellte Erwin Pröll viele Weichen, eröffnete dem Land nach dem Fall des Eisernen Vorhangs im geänderten europäischen Umfeld neue Perspektiven und machte Niederösterreich zu einer wirtschaftlich effizienten und sozial kompetenten Musterregion mitten in Europa. Sofort nach Öffnung der Grenzen zu den östlichen und nördlichen Nachbarn forcierte der Parade-Bauernbündler gezielt den Ausbau der Infrastruktur und die Ansiedlung chancenreicher Betriebe am und im Land. Auch die Stärkung früher entlegener Grenzregionen ging auf Betreiben Prölls mit einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit einher.

Auch die Forschungsarbeit trieb der umsichtige Landeschef auf breitester Ebene voran, machte Niederösterreich zu einem führenden Bildungs-, Forschungs- und Wissenschaftsstandort in Mitteleuropa. Sein Credo dabei: „Wo internationale Wissenschafter arbeiten, dort werden auch wirtschaftliche Impulse ausgelöst und Arbeitsplätze geschaffen.“ Die erfolgreiche Forschungsachse von Krems über Tulln und Klosterneuburg bis nach Wiener Neustadt ist heute der beste Beweis dafür. Investitionen in Bildung, Wissenschaft und Forschung verzinsen sich auf dem Weg in die Zukunft um ein Vielfaches. Zu alldem war die Kultur Erwin Pröll ein Herzensanliegen, wie zahlreiche Projekte, unter anderem der Wolkenturm in Grafenegg, beweisen.

Für die Menschen arbeiten hieß für Pröll stets, ihnen Heimat zu geben und Strukturen zu schaffen, zu denen sie vertrauen haben und in denen ihre Bedürfnisse wahrgenommen werden.

Vorab die besten Wünsche und weiterhin viel Gesundheit, sehr geehrter Herr Alt-Landeshauptmann!

 

Biografie im TV

Anlässlich des 75. Geburtstages von Erwin Pröll porträtierte ORF 3 den früheren Landeshauptmann mit der Dokumentation „Erwin Pröll von A-Z“. Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur, Politik, auch Freunde und Familie beschreiben ihr ganz persönliches Verhältnis zu ihm.

ORF-Archivtipp:
www.tvthek.orf.at

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  • 10 01 50 21 NO: NÖ BB/Theo Kust
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AUTORArtur Riegler
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