Erstes Tiroler Baukultur Forum

Die Teilnehmer des Forums diskutieren über Leitlinien zum Erhalt der Baukultur in Tirol. Ziel ist es, Handlungsempfehlungen für Planung, Umsetzung und Genehmigung von Bauprojekten zu etablieren.

Im Rahmen des Baukultur Forums schufen Experten unterschiedlicher Professionen die Grundlage für die baukulturellen Leitlinien.

Die Kultur einer jeden Region ist einzigartig. Das trifft nicht nur auf Bereiche wie Essen, Literatur oder Musik zu, sondern auch auf die Art, wie Menschen ihre Umgebung baulich gestalten. Die Baukultur einer Region ist vielfältig ausgeprägt und reicht vom Gartenzaun über den historischen Bauernstadel und das Stadtpalais bis hin zu Plätzen und gestalteten Freiräumen. Um die Baukultur in Tirol zu erhalten und gleichzeitig auch weiterzuentwickeln, erarbeitet das Land Tirol baukulturelle Leitlinien. Mit dem ersten Tiroler Baukultur Forum fiel der Startschuss für diesen breit angelegten, mehrstufigen Prozess.

Wertvolle Objekte erhalten

„Die Art des Bauens in einem Land spiegelt die Gesellschaft wider. Baukultur ist nicht nur identitätsstiftend und eine wichtige Säule unserer Traditionen, sie beeinflusst auch maßgeblich unsere Lebensqualität und wertet unseren Lebensraum auf. Gerade in Tirol als einem Land, in dem auf Grund der Topografie die vorhandene Fläche stark begrenzt ist, müssen wir achtsam mit der Ressource Boden umgehen. Mit den baukulturellen Leitlinien möchten wir eine wichtige Grundlage schaffen, um den reichen Schatz an baukulturell wertvollen Objekten in Tirol zu bewahren. Gleichzeitig wollen wir aber auch die Baukultur im Sinne von Nachhaltigkeit sowie bodensparenden Umgang weiterentwickeln und zudem in der Bevölkerung ein Bewusstsein für dieses Thema schaffen. Immerhin beeinflusst unser Umgang mit Baukultur wesentlich, wie sich Tirol in Zukunft gestalten wird“, sagt der zuständige Landesrat Johannes Tratter.

Erstellung baukultureller Leitlinien

Bereits im Vorfeld der Veranstaltung wurde eine Online Umfrage zum Thema Tiroler Baukultur unter Baukultur-Experten versandt, bei welcher insgesamt 326 Personen teilnahmen. Die Ergebnisse der Studie als Basis nehmend, diskutierten die Teilnehmer des ersten Tiroler Baukultur Forums außerdem über weitere, unterschiedlichste Bereiche der Baukultur. Die Themenpalette reichte von der qualitätsvollen architektonischen Gestaltung von Bauwerken und den Erhalt des baukulturellen Erbes über die notwendige Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung bis zum Umgang mit Grund und Boden und dem nachhaltigen ökologischen Bauen. Begleitet wurde der Prozess von verschiedenen Vorträgen, in denen unter anderem „Best-Practice-Beispiele“ aus der Tiroler Gemeinde Lans und der Vorarlberger Gemeinde Rankweil vorgestellt wurden.

In einem nächsten Schritt werden die Ergebnisse dieses Experten-Diskurses nun zusammengefasst und anschließend auf der Website www.tirol.gv.at/baukulturelleleitlinien veröffentlicht. Im Rahmen Regionaler Baukultur-Tage – voraussichtlich Anfang 2023 – werden die bisherigen Arbeitsschritte einem breiten Publikum vorgestellt und gemeinsam weiter diskutiert. Nach einer weiteren Feinabstimmung und Vertiefung sollen schlussendlich die baukulturellen Leitlinien präsentiert werden.

Lebensumfeld hochwertig und nachhaltig gestalten

„Mit den baukulturellen Leitlinien möchten wir Handlungsempfehlungen etablieren, die dabei helfen sollen, unser gebautes Lebensumfeld hochwertig und nachhaltig zu gestalten. Die Leitlinien sollen sowohl bei der Planung, Umsetzung als auch Genehmigung von Bauprojekten als Entscheidungshilfe dienen“, so Diana Ortner, Vorständin der Abteilung Bodenordnung des Landes Tirols. Gerhard Wastian, Vorstand der Abteilung Hochbau, ergänzt: „Neben der Erarbeitung konkreter ‚Tools‘ steht aber vor allem die Bewusstseinsbildung im Vordergrund. Ein wesentliches Ziel ist es, einer breiten Bevölkerungsschicht dafür zu sensibilisieren, wieso qualitätsvolle Baukultur wichtig für eine Gesellschaft ist – sowohl für die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger als auch für die Identität unseres Landes. Teil dessen werden etwa geführte Dorfspaziergänge oder verschiedene Vorträge sein.“

- Bildquellen -

  • Tiroler Baukultur Forum Diskussion: Land Tirol/Pölzl
- Werbung -
Vorheriger ArtikelRübenkampagne 2022: Erste Zahlen liegen vor
Nächster ArtikelSchwerpunkt Tierhaltung und Innenwirtschaft auf der agraria