Erntebilanz im Grünland, Obst- und Gemüsebau

Auch das Grünlandjahr war witterungsbedingt wieder von Herausforderungen geprägt, die Bilanz fällt daher durchwachsen aus. Im Gemüsebau startete die Ernte früher und läuft teilweise noch.

Im Grünland und Futterbau war es heuer ein durchwachsenes Jahr, im Gemüsebau fand die Ernte bei idealen Bedingungen statt.

Die Grünlandbauern sind laut Pflanzenbaudirektor Helmut Feitzlmayr heuer „mit einem blauen Auge davongekommen.“ Während die ersten beiden Schnitte „gut“ waren, sind der dritte und vierte Schnitt „schwächer“ bzw. „teilweise komplett ausgefallen“. Entsprechend unterschiedlich stellen sich die Futtervorräte auf den Betrieben dar und es gibt eine hohe Nachfrage nach Silo­mais, vor allem im südlichen Innviertel und Vöcklabruck, um die Grundfutterausfälle am Grünland zu kompensieren. „Ausreichend Niederschlag im August brachte wieder etwas Entspannung für die Herbstaufwüchse und damit bei den Futtervorräten“, bilanzierte Feitzlmayr.

Obst: Durchgehende Ernte

Für den Tafelobstanbau war heuer grundsätzlich ein positives Jahr. Beim Tafelapfel werden auf mehr als 400 Hektar etwa 25.000 Tonnen geerntet. Bei Tafelbirnen reifen heuer auf knapp 50 Hektar circa 2500 Tonnen heran. Bei beiden Kulturen konnte durch das stabile Hochdruckwetter planmäßig und durchgehend geerntet werden.

Die Streuobst-Ernte ist dagegen durchwachsen ausgefallen. Gebietsweise gibt es kaum ein Aufkommen von Verarbeitungsobst. Ertragsausfälle gibt es durch Pflanzenkrankheiten wie Monilia und Birnenverfall. Beides ist heuer stark aufgetreten.

Gemüse frühzeitig erntereif

Aufgrund der warmen Herbstwitterung wurden viele Herbst- und Wintergemüsearten frühzeitig erntereif. Damit konnte die Ernte teilweise um ein bis zwei Wochen früher gestartet werden als geplant und das zudem bei idealen Bedingungen.

Bei Wurzelgemüse gibt es auf Bewässerungsflächen überwiegend
„zufriedenstellende Erträge“. Insbesondere bei Karotten, Radieschen und Rettichen mussten aber relativ große Aussortierungen vorgenommen werden, weil die Ware für den Lebensmitteleinzelhandel „nicht ausreichend makellos“ war. Zudem wurde laut Feitzlmayr „noch nie so viel eingepflügt wie heuer“.

Bei Kohlgemüse ist die Ernte ertragsmäßig leicht unterdurchschnittlich ausgefallen. Die Betriebe waren enorm gefordert, um die Qualitäten gegen Schädlinge und Pilzkrankheiten sicherzustellen. Auffällig war heuer ein durchgängig höherer Erzeugerpreis, welcher neben geringeren Erträgen auch auf eine höhere Nachfrage schließen lässt. Die allgemeine Teuerung, insbesondere bei Fruchtgemüse wie Tomaten und Paprika, ließ viele Konsumenten auf „günstigeres“ Gemüse umsteigen.

Beim Verarbeitungsgemüse gibt es höchst unterschiedliche Ernteeinschätzungen. Bei Einlegegurken konnte in dieser Saison die geplante Vertragsmenge trotz aller Anstrengungen letztlich um fünf Prozent nicht erfüllt werden. Bei Sauerkraut ist es derzeit noch zu früh, um eine gesicherte Angabe zu einer Jahreserntemenge zu geben, da die Ernte voraussichtlich noch bis Mitte Dezember laufen wird.

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  • BZB OBOE 231026 010 4c: Agrarfoto.com
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AUTORred TM
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