Für Waldland als Zertifikatsinhaber der geschützten Ursprungsbezeichnung ist der „Waldviertler Graumohn g.U.“ eine der wichtigsten Leitkulturen im Körnerbereich.
Laut Geschäftsführer Franz Tiefenbacher hatten die Mohnbestände zwar heuer mit der nasskalten Witterung im Frühjahr zu kämpfen. „Das zufriedenstellende Blühwetter und der sehr geringe Schädlingsdruck durch den Kapselrüssler ergaben in weiterer Folge aber eine durchschnittliche Ernte.“ Für die nächstjährige Saison rechnet Tiefenbacher, „dass sich die Preise im Vertragsanbau weiterhin auf dem hohen Niveau von heuer bewegen“. Daher sei auch eine Ausweitung der Mohnflächen angedacht. Die zunehmenden Herausforderungen für die Landwirte betreffend Witterung versucht man bei Waldland durch die Züchtung neuer, frostresistenter Sorten abzufedern. So wurde 2022 „Waldfried“ in die Österreichische Sortenliste eingetragen. Tiefenbacher: „Unsere neue Wintermohnsorte konnte die Winterfeuchte über das Frühjahr hinweg gut ausnutzen.“
Mariendistel
Speziell bei der Wintermariendistel konnten heuer sehr gute Einzelerträge erzielt werden, weshalb der Anbau im Herbst für die nächstjährige Saison ausgeweitet wurde. Bei der Sommer-mariendistel lagen die Erntemengen aufgrund der zögerlichen, kalten Witterung im Frühjahr und den Hitzephasen im Sommer letztlich im langjährigen Durchschnitt. Tiefenbacher: „Dennoch kann auch bei dieser Kultur das hohe Preisniveau gehalten werden. Das Vertrauen und die Kontinuität unserer Abnehmer wird so auch an unsere Vertragsbäuerinnen und -bauern weitergegeben.“
Neue Körnerübernahme und Ausweitung der Anbauflächen
Am Waldlandhof in Oberwaltenreith bei Zwettl haben heuer auch die Bauarbeiten für eine neue Körnerübernahme begonnen. Mit dieser rund 5 Mio. Euro schweren Investition stehe Waldland ab der Ernte im kommenden Jahr eine hochmoderne und schlagkräftige Übernahmetechnik zur Verfügung. „Eine gute mechanische Vorreinigung sowie ein automatisierter Musterzug zur Qualitätskontrolle werden zu kurzen Anliefer- und Wartezeiten für Landwirtinnen und Landwirte führen.“
Mit dieser neuen Übernahmetechnik und dank der großen Nachfrage am Markt erweitert Waldland übrigens in der kommenden Saison auch die Vertrags- und Anbauflächen für Graumohn und Mariendistel im Wald- und Weinviertel sowie im Großraum St. Pölten. „Entgegen den derzeit fallenden Preisen bei Marktfrüchten können wir auch neuen Waldland-Lieferanten interessante Preise bei der Ernte 2024 anbieten.“
Besucht wurde der Waldlandhof vergangene Woche auch von LH-Stellvertreter und Bauernbundobmann Stephan Pernkopf im Beisein von LK-Vizepräsidentin Andrea Wagner und Waldland-Vereinsobmann Robert Haidl. Der Agrarlandesrat erklärte nach seinem Rundgang über das Firmengelände: „Egal ob mit bäuerlichen Spezialitäten, Heil- oder Gewürzpflanzen ist Waldland seit bald 40 Jahren äußerst innovativ und erfolgreich für die Bäuerinnen und Bauern und für das ganze Waldviertel unterwegs.“ Die Investition in die neue Körnerübernahme und damit die Ausweitung der Kontraktflächen sei „ein Zeichen der Zuversicht für die gesamte Branche und die Region“.
Landwirtinnen und Landwirte, die neu in die Alternativproduktion einsteigen möchten, melden sich unter 02826/7443-100 oder info@waldland.at.
- Bildquellen -
- Waldland-Besuch: Waldland
- Waldviertler Graumohn: Schewig Fotodesign