Der Almauftrieb 2020 wird doch von einigen Fragen und auch Ängsten begleitet. Nicht nur Corona, auch das Urteil vom Pinnistal und die Ausbreitung der Wolf-Population sind ein heißes Thema.
Rund 17 Tonnen hochwertigsten Almkäse erzeugt Käsemeister Johann Schönauer während der Sommermonate und verkauft diesen zum größten Teil direkt auf der Alm. Tausende Besucher kommen in den Almmonaten jedes Jahr auf die Schönanger-Alm. Es sind nicht nur die großartigen Wandermöglichkeiten für Jung und Alt, sondern auch die hervorragenden Produkte des preisgekrönten Almkäsers Johann Schönauer. Und im Alpengasthaus „Schönanger Alm“ umsorgen Maria und Fredi mit ihrem Team die Gäste mit Feinem aus Küche und Keller. Dem heurigen Almsommer sieht Johann Schönauer mit gemischten Gefühlen entgegen: „Käsereiführungen wird es heuer keine geben, es gibt Absagen von hunderten Reisebus-Unternehmen, die einen Großteil der Gäste bringen.“ Aber man sei zuversichtlich, „vielleicht ändert sich dann doch das eine oder andere“, warnt aber wegen Corona auch vor Sorglosigkeit, „das können wir uns nicht mehr leisten.“
Almobmann Josef Mayr hat aber noch ganz andere Bedenken, und das ist der Wolf. „Jeden, der den Wolf befürwortet, stufe ich als Tierquäler ein. Das Land muss Maßnahmen schaffen, dass der Wolf aus unserem Lebensraum entnommen werden kann“, so Mayr, der sich kein Blatt vor den Mund nimmt. Wölfe haben im urbanen Bereich oder in alpinen Regionen keinen Platz. Dort ist das Konfliktpotenzial zu hoch und ein Schutz von Nutztieren schier unmöglich. „Wir füttern nicht unsere Schafe, damit diese dann vom Wolf in grausamer Art und Weise schwerst verletzt werden und letztendlich qualvoll verenden – das kann es nicht sein.“ In dieselbe Kerbe schlägt auch Käsemeister Johann Schönauer, der selber Jäger ist: „Tirol ist kein Lebensraum für dieses wilde Tier, das hat hier keinen Platz.“ Und Josef Mayr geht noch weiter: „Ich würde mir niemals getrauen zu sagen, dass der Wolf keinem Menschen was tut. Wenn wilde Tiere in die Enge getrieben werden, machen die vor niemandem halt, auch nicht vor dem Menschen und schon gar nicht vor Kindern.“
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- Josef Mary Almobmann: Silberberger
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