Direkte Aussprache und Diskussion als Ankerpunkt erfolgreicher Politik

Vergangene Woche fanden die Herbstkonferenzen des Tiroler Bauernbundes in Osttirol und Landeck ihren Abschluss.

Herbstkonferenz in Landeck: Bauernbunddirektor Peter Raggl, LK-Präsident NR Josef Hechenberger, Landesobmann der TJB/LJ LAbg. Dominik Traxl, Bezirksleiterin JB/LJ Jessica Partoll, Bezirksbauernobmann ÖR Elmar Monz, Bezirksbäuerin Gertrud Denoth, Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler und Bezirksobmann JB/LJ Marcel Pfisterer.

Insgesamt diskutierten Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler und LK-Präsident NR Josef Hechenberger mit über 1.000 Bauern, Bäuerinnen und Jungbauern über aktuelle agrar- und landespolitische Themen. „Die Versammlungen und der direkte Austausch mit den Mitgliedern ist das Um und Auf für eine erfolgreiche politische Arbeit auf allen Ebenen. Nur wenn wir wissen, wo der Schuh in den einzelnen Regionen drückt und mit welchen Herausforderungen unsere Bauernfamilien konfrontiert sind, können wir auch entsprechende politische Weichenstellungen treffen. Ich möchte mich bei allen Bezirksbauernobmännern und den bäuerlichen Funktionären in den einzelnen Bezirken herzlich für die Gastfreundschaft und bei den anwesenden Ortsbauernobmännern, den Ortsbauernräten, Bäuerinnen und Jungbauern für die offene und kritische Diskussion bedanken“, so Josef Geisler im Anschluss an die Konferenzen. 

Tierwohl muss auch im Berggebiet umsetzbar sein

Bezirksbauernobmann Elmar Monz gab einen Überblick über die Lage im Bezirk Landeck. Besonders hob er hervor, dass der schnelle Verordnungsweg, den die Tiroler Landesregierung zur Entnahme von großen Beutegreifern umgesetzt hat, ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sei. „Mit dem Ergebnis, dass durch die Entnahmen bereits im heurigen Almsommer die Nutztierrisse im Vergleich zum Vorjahr rückläufig waren.“ Weiter meinte er: „Am Ende des Tages muss es unser Ziel sein, dass die großen Raubtiere ganzjährig bejagbar sind und der Schutzstatus auf EU-Ebene herabgesenkt wird. Was hilft es, wenn wir zwar in Tirol Wölfe entnehmen, aber in den Nachbarländern wie Italien und Deutschland nichts unternommen wird und ganze Rudel vor unserer Haustür stehen.“

Mit Nachdruck betonte Monz auch die enorme Wichtigkeit der Investitionsförderung für Klein- und Kleinstbetriebe: „Es ist ein Muss, dass Kleinstinvestitionen, die primär dem Ausbau von Tierwohl dienen, weiterhin bis zu 40 Prozent gefördert werden. Nur so können auch Bergbauernfamilien im benachteiligten Berggebiet notwendige Umbaumaßnahmen im und rund um den Stall tätigen.“ Das unterstrich auch Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler: „Bei der Unterstützung dieser notwendigen Umbaumaßnahmen geht es zwar primär um das Tierwohl, jedoch wird dadurch oftmals auch eine Erleichterung der Arbeitsabläufe am Hof geschaffen. Dies ist eine ganz wesentliche Maßnahme zur Entlastung der Bauernfamilien, die ihren Hof – wie im Bezirk Landeck über 90 Prozent der Betriebe – im Nebenerwerb bewirtschaften.“

Quelle: TBB
Herbstkonferenz in Lienz: LK-Präsident NR Josef Hechenberger, GF JB/LJ Lucas Ortner, Obmann JB/LJ Maximilian Jans, BR Bgm. Markus Stotter, Bezirksbauernobmann LAbg. Bgm. Martin Mayerl, Bezirksleiterin JB/LJ Birgit Preßlaber, Bezirksbäuerin Karin Huber, Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler, Forum Land-Bezirksobmann Klemens Kreuzer und Bauernbunddirektor-Stv. Martin Klingler.

Absicherung für die nächsten Generationen

Bezirksbauernobmann Martin Mayerl blickte auf das vergangene Landwirtschaftsjahr in Osttirol: „An und für sich konnten wir eine gute Ernte verzeichnen und sind bis jetzt auch von Unwetterkatas-trophen weitestgehend verschont geblieben. Auch ist positiv zu verzeichnen, dass mit dem schnellen Verordnungsweg in Sachen Wolf eine Entnahme von drei Wölfen ermöglicht wurde, was ein erster wichtiger Schritt in die richtige Richtung ist, auch wenn unser Ziel die ganzjährige Bejagung ist“, so Mayerl. Er lobte die Wertangleichung der Gelder, die zur Sicherstellung stabiler Rahmenbedingungen für heimische Bauern von Bund und Land zur Verfügung gestellt werden.

„Das sind ganz besonders wichtige Signale für unsere Bauernfamilien, damit sie ihre Höfe zukunftsfit erhalten und bewirtschaften können.“ Als besonders negativ und belastend für die Bauern wertete Mayerl die Situation in Osttirols Wäldern: „Viele unserer Forstwirte sind an ihre physischen, psychischen, jedoch auch finanziellen Grenzen gekommen. Mein Dank gilt an dieser Stelle besonders unserem Agrarlandesrat Josef Geisler und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig, die den Ernst der Lage sofort erkannt und mit entsprechenden Maßnahmen reagiert haben. Wir werden aber weiterhin Unterstützung brauchen, denn die Lage ist noch nicht unter Kontrolle und viele Arbeiten stehen noch an.“ Letztendlich gehe es um ein Denken in Generationen. „Nur wenn wir jetzt in die Wiederbewaldung eines klimafitten Waldes investieren, werden die kommenden Generationen ihn nützen können.“

- Bildquellen -

  • HK Osttirol: TBB
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AUTORRed. HP
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