Mit der Steiermark-Konferenz in der Grazer Seifenfabrik setzte die Steirische Volkspartei ein kraftvolles Zeichen der Zusammenarbeit. „Schon fünf Tage vor der Veranstaltung mussten wir die Anmeldungen stoppen, weil wir keinen Platz mehr hatten“, berichtete Landesgeschäftsführer Detlev Eisel-Eiselsberg. „So etwas habe ich in meiner bisherigen Tätigkeit noch nie erlebt!“ Zu dem medial hochgespielten Umfrage-Ergebnis, das die Volkspartei bei der Landtagswahl derzeit nur auf dem dritten Platz sieht, nahm er Stellung.
Das Meinungsforschungsinstitut, welches diese Hochschätzung gemacht hat, ist, so Eisel-Eiselsberg, mit seinen Prognosen bei den letzten Landtagswahlen in Salzburg, Kärnten, Niederösterreich und Tirol immer gehörig danebengelegen. „In Kärnten lag das ein Monat vor der Wahl vorausgesagte Ergebnis um sieben Prozent hinter dem tatsächlichen Zuspruch. In Niederösterreich wurde fünf Monate vor der Wahl ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen ÖVP und SPÖ vorausgesagt. Am Wahltag betrug der Abstand zwischen der ÖVP und SPÖ mehr als 19 Prozent.“ Nichtsdestotrotz mahnte der Landesgeschäftsführer: „Wir müssen uns in der Steiermark auf ein knappes Ergebnis einstellen. Laut dem von uns beauftragten Meinungsforschungsinstitut liegt die Volkspartei unter Christopher Drexler auf Platz eins.“
Der Österreich-Plan
Die Steiermark-Konferenz – sie wurde mit einer heftig beklatschten Tanzeinlage des Urban Dancers Christopher Worschitz eröffnet – gab Bundeskanzler Karl Nehammer die Möglichkeit, die Eckpfeiler seines Österreich-Planes vorzustellen. Das sind Arbeit, Eigentum, Familie, Bildung, Gesundheit und Sicherheit. „Politik heißt, die Sorgen der Menschen ernst zu nehmen. Das ist der Unterschied zwischen uns und jenen, die nur Spaltung im Sinn haben“, betonte Nehammer. Zur bevorstehenden EU-Wahl merkte er an: „Wir haben mit Reinhold Lopatka einen sehr guten Spitzenkandidaten. Wir sind die Europa-Partei. Doch auch hier gilt, dass die Politik das Bohren harter Bretter ist. Man muss Spott und Häme aushalten, wenn man überzeugen will.“
Landesparteiobmann Christopher Drexler begann seine Rede mit einem unerwarteten Lob in Richtung Bundesparteiobmann: „Du bist der Bundeskanzler mit dem schärfsten politischen Profil und Tiefgang zumindest seit Wolfgang Schüssel.“ Ebenso deutlich waren seine Worte zur Landwirtschaft: „Es ist nicht selbstverständlich, dass unsere Bäuerinnen und Bauern diese Versorgungssicherheit und Produktqualität leisten. Das, was sie machen, ist keine Liebhaberei, sondern ein wirtschaftlicher zweig. Wir müssen den fairen, wertschätzenden Umgang mit unseren Bauern leben. Deswegen brauchen wir zum Beispiel bei Vollspaltenböden eine vernünftige, zumutbare Lösung. Wir brauchen eine steirische Landwirtschaft!“
Steirer-Ambulanzen
Drexler präsentierte sich als Landeshauptmann, „der zuhören will und hilft, wo er kann.“ Er nannte ein Beispiel aus der Gesundheitsversorgung und schlug Steirer-Ambulanzen in den Regionen vor, die rund um die Uhr geöffnet sind und in denen ein praktischer Arzt Dienst versieht. Er betonte einmal mehr, dass er als Landeshauptmann mit aller Entschlossenheit weiter für den Ausbau der A9 südlich von Graz kämpfen wird.
Als Rednerin trat auch die Ex-Skirennläuferin Nici Schmidhofer auf. Sie zog Parallelen zwischen dem Skisport und der Spitzenpolitik und definierte Schlüsselfaktoren, um erfolgreich zu sein: „Ein Team, dem man zu 100 Prozent vertraut, Zielstrebigkeit, Mut und Durchhaltevermögen.“
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- Steiermarkkonferenz Schmidhofer Nici: STVP
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