Die Bauern stecken deshalb in einer Zwickmühle, da die überzeichneten Bilder mit der Lebensrealität wenig zu tun haben. Dennoch haben diese Bilder eine ungeheure Wirkungskraft: Jene Szene, die wir um 20.13 Uhr, kurz vorm Hauptabendprogramm, sehen wenn das glückliche Ferkel über die Wiese in den Schoß seiner Mutter hüpft – oder ein Horror-Bild eines gepeinigten Tieres, auf dem Flyer einer Spendenorganisation. Die Landwirtschaft hat zu lange zugelassen, dass andere den Pinsel in der Hand halten, um sich scheinbar wichtigeren Dingen zu widmen. Das rächt sich nun. Wenn millionenschwere Werbebotschafter und Kritiker die Geschichten der Bäuerinnen und Bauern in einem “Bilderkrieg” verpacken, dann führt es unweigerlich zu Verwirrung und Verunsicherung der vertrauensvollen Mehrheit in der Bevölkerung. Das muss aufhören, weil die Produzenten die Konsumenten für die landwirtschaftliche Realität gewinnen wollen. Das bedeutet, dass auch bäuerliche Betriebe stärker aktiv sein und damit anfangen sollten mit dem Malerpinsel selber Hand anzulegen. Schon zu lange haben Händler und Hersteller damit geworben, dass ein Alm-Senner Käselaibe auf der Holz-Kraxe schleppt oder ein Babykost-Konzernchef seine Karotten streichelt.Durchaus verständlich ist, dass viele Städter in ihren voll klimatisierten Büros sich nach dieser romantischen Gegenwelt sehnen. Nicht verständlich ist, dass jene, die wissen wie Brot, Milch, Obst und Gemüse produziert werden sich solcher Sehnsüchte bedienen. Es wäre, als ob ein Handy-Hersteller mit Brieftauben Produktwerbung betriebe. Es ist auch absurd und ungerecht, die moderne Landwirtschaft auf sogenannte “Fehlentwicklungen” zu reduzieren. Bauernfamilien müssen sich nicht hinter Stalltüren verstecken, sie können stolz sein auf Zuchtfortschritt, Hygiene, Frische uvm. Die Bäuerinnen und Bauern in der Nachbarschaft sind die besten Maler von landwirtschaftlichen Geschichten und sie werden auch als solche wahrgenommen. Auch sind die Konsumenten schlau. Jene, die am Bauernmarkt einkaufen oder gemütlich beim Heurigen sitzen, wissen, dass es um ehrliche Produkte geht, die mit Fleiß und Herzblut von unseren Bäuerinnen und Bauern täglich hergestellt werden. In der Gesellschaft genießt unsere Berufsgruppe einen großen Vertrauensvorschuss, innerhalb der Landwirtschaft jedoch verstehen sich viele Bauern als “Opfer” einer schwierigen Zeit. Mut zu zeigen, wie es istEs ist aber an der Zeit den Mut zu finden, uns selber neu zu definieren und den Weg hin zum Gestalter zu gehen. Unser Image hängt entschieden von unserer eigenen Arbeit ab. In der Öffentlichkeit wird jeder Bauer automatisch als Experte für die ganze Berufsgruppe gesehen, weshalb es wichtig ist, dass Niederösterreichs Landwirtinnen und Landwirte auch von anderen Betriebszweigen Gutes nach Außen tragen.
Mut zu zeigen, wie es ist
Es ist aber an der Zeit den Mut zu finden, uns selber neu zu definieren und den Weg hin zum Gestalter zu gehen. Unser Image hängt entschieden von unserer eigenen Arbeit ab. In der Öffentlichkeit wird jeder Bauer automatisch als Experte für die ganze Berufsgruppe gesehen, weshalb es wichtig ist, dass Niederösterreichs Landwirtinnen und Landwirte auch von anderen Betriebszweigen Gutes nach Außen tragen.
Aktive Meinungsbildung
Die Plattform “Niederösterreichs Bauern” hilft Konsumenten dabei, sich selber ein Bild der Landwirtschaft zu machen.Mut zum Dialog, egal ob am Stammtisch oder in den sozialen Medien, wird belohnt – nicht immer mit Zustimmung, aber mit Aufmerksamkeit. Wer der Überzeugung ist, das Richtige zu tun, muss mehr bieten als Auflisten von Fakten, die ein Laie nicht verstehen kann. Nur wenn es der Landwirtschaft gelingt, die Köpfe und Herzen zu erreichen, sprich fachliche Botschaften auch emotional zu vermitteln, hat sie eine Chance im Wettbewerb der Meinungen.Info: “niederoesterreichs-bauern.at”