Sehr intensiv hat Christof Chwojka, Geschäftsführer von „Notruf NÖ“ und Impfkoordinator des Landes, das vergangene Jahr erlebt. Seit Beginn der Pandemie ist er nahezu jeden Tag bei mittlerweile zahllosen Besprechungen, um sich mit anderen Entscheidungsträgern im Kampf gegen Corona abzustimmen. Auch wenn die kommenden Monate noch herausfordernd werden ist er überzeugt, dass mit der Impfung „ein Licht am Ende des Tunnels zu erkennen ist“ und die Menschen wieder Schritt für Schritt in ihr „altes“ Leben zurückkehren können.
Mit Gratistests Infektionsketten erkennen und unterbrechen
Dass die Zahl der Neuinfizierten nur langsam zurückgeht, obwohl sich das gesamte Land seit Ende Dezember im bereits dritten Lockdown befindet, führt der Experte auf das Verhalten vieler Menschen zurück: „Es gibt noch immer sehr viele Leute, die das Virus nicht ernst nehmen und sich dagegen nicht ausreichend selber und damit auch andere schützen.“
Um wieder ein sicheres Öffnen einzelner Bereiche des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens zu ermöglichen, sei es aber notwendig, durch breites und regelmäßiges Testen möglichst viele Infektionsketten zu unterbrechen. Daher ruft Chwojka alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher auf, das Angebot des Landes – die Möglichkeiten zu kostenlosen Antigen-Tests an 120 Standorten – in Anspruch zu nehmen: „Je nach Wochentag und Region stehen mehrere Testorte zur Auswahl.“
„Die Impfung wird uns wieder zur Normalität zurückführen, die sich schon alle dringend wünschen. Wir geben unser Bestes, damit möglichst rasch alle zu ihrer Impfung kommen.“ Eine echte Entspannung der Lage erwartet Christof Chwojka allerdings erst in einigen Monaten.
Aktuell sei der Mangel an Vakzinen das größte Problem. Produktionsbedingt stehe in Europa, in Österreich und somit auch in Niederösterreich der Impfstoff zunächst nur begrenzt zur Verfügung. Es könne daher derzeit noch nicht jeder geimpft werden und es sei notwendig, eine Reihung vorzunehmen.
Ab Anfang Februar sollen die niedergelassenen Ärzte geimpft werden, gefolgt von allen Menschen über 80 Jahren, die mobil sind. Verabreicht werden die Impfstoffe in 200 Ordinationen niedergelassener Ärzten sowie in Impfstraßen in den Gemeinden. Chwojka rechnet damit, dass bis zum Sommer in Niederösterreich alle interessierten Personen geimpft werden können – wenn alle Liefermengen wie angekündigt eintreffen. Von der Menge des verfügbaren Impfstoffes hänge auch das Impf-Tempo ab. „Unser erklärtes Ziel ist jedenfalls, eine möglichst hohe Durchimpfungsrate in den Personengruppen zu erreichen, für die die Impfung empfohlen ist. Je höher die Durchimpfungsrate, desto mehr schwere Verlaufsformen und Todesfälle können vermieden werden“, so Chwojka. Es zähle also jeder Einzelne, der sich impfen lässt.
Der Experte ruft weiters alle Impfwilligen dazu auf, sich bereits jetzt vorab online zu registrieren. Durch eine Vorregistrierung bekomme man, sobald man an der Reihe ist, zeitgerecht entsprechende Informationen via E-Mail oder SMS, ab welchem Zeitpunkt und in welcher Impfstelle man geimpft werden kann. Chwojka: „Dann können Sie sich auch konkret zu einem Termin anmelden.“ Das erleichtere die Planung und stelle sicher, dass jede verfügbare Dosis sofort abgerufen und verabreicht wird.
Niederösterreich impft
Alle Informationen zur Impfung in Niederösterreich gibt es online unter www.impfung.at.
Unter der Hotline 0800-555-621 werden rund um die Uhr Fragen zur Wirksamkeit und zur Sicherheit der Impfstoffe beantwortet.
Die Vorregistrierung erfolgt unter www.impfung.at/vorregistrierung. Nach Verständigung (per E-Mail oder SMS) kann ein ehestmöglicher Impftermin vereinbart werden.
Eva Riegler
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