In gutfunktionierenden Familien gilt stets: Wir verlassen uns aufeinander, unterstützen uns, vermitteln Geborgenheit und Sicherheit. Bei uns finden und bieten wir uns gegenseitig eine Schulter zum Anlehnen. Jeder darf auch einmal scheitern und danach wieder aufstehen. Neue Versuche machen und selbst dann nicht aufgeben, wenn das Ziel mehrmals verfehlt wurde. Selbst nach Tagen mit Schwierigkeiten bzw. an jenen, an denen es Streit gab, nehmen wir uns abends wieder in den Arm.
Der Alltag vieler Familien ist in ein enges Korsett von Pflichten und Terminen geschnürt. Darum sollte man sich am Wochenende nicht zu viel vornehmen und es nicht vollständig verplanen. Manches kann durchaus einmal warten, denn glauben Sie mir, die Arbeit läuft Ihnen sicher nicht davon. Nehmen Sie sich lieber Zeit füreinander.
In anderen Familien ist auch nicht alles perfekt. Wir neigen jedoch zu dazu, uns stets mit anderen zu vergleichen, und glauben, sie führen das perfekte Leben. Ein fataler Irrglaube, denn in Wahrheit sehen wir doch nur die Fassade. In diesem Sinne: Schluss mit dem Dauerwettbewerb!
In unglücklichen Familien lebt man zwar unter einem Dach, aber meist nicht miteinander, sondern eher nebeneinander. Jeder macht sein eigenes Ding, und will nicht gestört werden. Gute Familien hingegen pflegen eine Gesprächskultur. Man interessiert sich füreinander, schätzt die Meinung der anderen Familienmitglieder und achtet darauf, dass alle zu Wort kommen. Die Kommunikation sollte sich also keinesfalls auf ein flüchtiges “Wie geht’s?” – “Danke, gut” beschränken.
Probleme sind lösbar und Hürden überwindbar. Wenn Kinder diese Erfahrung früh machen und die Eltern genau das vorleben, wird die Familie als Kraftquelle wahrgenommen.
In harmonischen Familien muss niemand eine Maske tragen und sich anders darstellen, als er wirklich ist. Jeder darf er selbst sein. Zu Hause darf man sich auch einmal gehen lassen, seine Meinung offen äußern, sich danebenbenehmen, Schwäche zeigen, Hilfe einfordern und trotzdem mit der Gewissheit ins Bett gehen: “Auch wenn ich nicht perfekt bin, werde ich geliebt.”
Funktionierende Familien zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass jedes Mitglied seine eigenen Wünsche ausleben kann, z. B. beim Thema Lärm oder Ruhe. Kinder brauchen Platz und Zeiten zum Spielen, Toben, Lautsein. Eltern möchten sich jedoch manchmal zurückziehen und in Ruhe gelassen werden. Alle haben unterschiedliche Bedürfnisse, die berücksichtigt werden müssen. Im Alltag ist es deshalb wichtig, immer wieder Kompromisse zu finden.
An Familienrituale erinnert man sich ein Leben lang und sie stärken das “Wir-Gefühl”. Funktionierende Familien haben feste Rituale. Das abendliche Vorlesen, ein Gute-Nacht-Lied vorm Einschlafen, gemeinsame Mahlzeiten – Familien, die solche Gewohnheiten relativ regelmäßig pflegen, haben es besser. Rituale machen den Alltag vorhersehbar, vermitteln Kindern Sicherheit und das Gefühl von Geborgenheit.
Die Geheimnisse einer harmonischen Familie
Familie: Sie verspricht Geborgenheit und Wärme. Aber zugleich ist "Familie" eine der schwierigsten Herausforder-ungen im Leben.
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