Der „wilde“ Herbst bringt das, was Konsumenten fordern

Versorgung mit Fleisch von Tieren aus der Region, die in der freien Natur und daher zu 100 Prozent „artgerecht“ leben auch das ist Jagd. Nun ist Erntezeit und damit auch Genuss angesagt.

Von links: Sepp Nöbauer, Herbert Sieghartsleitner, Michaela Langer-Weninger, Markus Scharner

Wildbret gehört zum Herbst wie die bun­ten Blätter der Laubbäume. Viele Wirtshäuser setzen Wildgerichte nun auf ihre Speisekarte oder veranstalten eigene Wildwochen. „Wildbret ist gelebte Regionalität und überzeugt auch bei der Klimabilanz und im Hinblick auf eine gesunde Ernährung“, sagt Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger. Dazu kommt das artgerechte Leben in der freien Natur. In Summe entspreche Wildbret aus der Region vielen aktuellen Ernährungstrends und Wünschen von Seiten der Konsumenten.

Die Fleischgewinnung war einst überlebensnotwendig und die ursprünglichste Begründung für die Jagd“, sagt Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner. Heute bietet die Jägerschaft in vielen Regionen Oberösterreichs das Naturprodukt bereits zerlegt, portioniert und verpackt zum Kauf an. „Durch den Kauf von Wildbret leisten Konsumenten einen wichtigen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung und unterstützen die Jägerschaft bei der Ausübung ihres Handwerks“, so Sieghartsleitner.

Netzwerk für mehr Bewusstsein

In Oberösterreich gibt es mit der ARGE Wildbret und dem Genussland OÖ eine Partnerschaft, die ebenso die Bedeutung von Wildfleisch unterstreichen will. „Die ARGE Wildbret ist eine Initi­ative von Jägern, Fleischereien, Gasthäusern, Bildungseinrichtungen und Menschen, die gerne kochen. Allen ist das hochwertige Lebensmittel Wild gemeinsam“, sagt Obmann Sepp Nöbauer. Die engagierte Zusammenarbeit mit dem Genussland OÖ sei die ideale Partnerschaft, um das Bewusstsein auszubauen und nachhaltig umzusetzen.  „Wir wollen, dass dieses Lebensmittel die Wertschätzung erhält, die es verdient“, sagt auch Markus Scharner vom Genussland OÖ. Drei Jagdgebiete in Oberösterreich (Hofkirchen im Traunkreis, Neuhofen an der Krems und Sipbachzell) waren zudem im Vorjahr österreichweit die ersten drei Jagdgebiete, die als AMA-Genuss-Region zertifiziert wurden.

Pro Kopf und Jahr werden in Österreich inzwischen etwa 0,9 Kilogramm Wild verzehrt. Vor einigen Jahren waren es noch 0,7 Ki­logramm. „Die Zunahme kommt vor allem daher, dass sich immer mehr in ihren Privatküchen an Wild herantrauen“, erläutert Michaela Langer-Weninger. Dabei brauche es dafür gar nicht so viel Mut, wie viele meinen, denn Wild zuzubereiten sei wirklich einfach.

Quelle: land oö/Haag
Das Fleisch der Tiere kann auf verschiedenste Weise veredelt werden.

Auch wenn der Wildverzehr hierzulande mengenmäßig noch „ausbaufähig“ sei: Der Landesjägermeister verweist trotzdem darauf, dass nur die Natur vorgebe, wie viel Wild erlegt werden könne.

Wildbret aus OÖ

Im Jahr 2023 wurden in Oberösterreich ungefähr 82.000 Stück Rehwild, 4000 Stück Rotwild, etwa 1600 Stück Gamswild und 28.000 Hasen auf den Markt gebracht. Wildbret sei das ganze Jahr über zu bekommen, wobei es jeweils Saisonprodukte wie den jungen Rehbock im Mai oder Hase und Fasan von Mitte Oktober bis Mitte Dezember gebe.

- Bildquellen -

  • 18 43 Broetchen: land oö/Haag
  • 18 43 Wildbret Mit Personen: land oö/Haag
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