Rund 17.000 Bauernbundmitglieder in 320 Ortsgruppen wählen am Wochenende aus ihrer Mitte die Ortsbauernräte für die nächsten sechs Jahre. Die Ortwahlen haben überregionale Bedeutung, da sie auch die Weichen für die folgenden Wahlen im Gebiet, im Bezirk und auf Landesebene stellen. Bei den Bauernbund-Urwahlen werden die Weichen für die Landwirtschaftskammerwahl im März 2021 und für die Gemeinderatswahl 2022 gestellt. Im Ort wird die Vorauswahl getroffen, wer die Interessen der Bauernfamilien und des ländlichen Raums auf übergeordneter Ebene vertritt.
Demokratie in Perfektion
Die Neuwahlen bringen stets die notwendige Auffrischung und Erneuerung in den bäuerlichen Gremien. Zu den bewährten und erfahrenen Kräften kommen immer wieder neue, jüngere und unverbrauchte Kräfte hinzu.
Die Urwahlen des Tiroler Bauernbundes gehören zu den demokratischsten Wahlen überhaupt. Hier kandidieren nicht verschiedene Listen oder Personen gegeneinander. Hier wird gewählt, wer den Mitgliedern als am besten geeignet erscheint. Die in echter und basisdemokratischer Weise durchgeführten Familien- und Hauswahlen bieten die sichere Gewähr, dass wirklich die tüchtigsten Leute in den Ortsbauernrat gewählt werden, diejenigen, die am meisten Rückhalt und Vertrauen in der örtlichen Bauernschaft genießen.
So wird gewählt
Je nach Größe der Bauernbund-Ortsgruppe sind in Ortsgruppen bis 50 Mitgliedern vier Ortsbauernräte, in Ortsgruppen von 51 bis 100 Mitgliedern sechs Ortsbauernräte und in größeren Ortsgruppen acht Ortsbauernräte zu wählen. Das geschieht in der Form, dass jedes Bauernbundmitglied die seiner Meinung nach bestgeeigneten und vertrauenswürdigsten Personen auf den Stimmzettel. Die Kandidaten mit den meisten Nennungen bilden, sofern sie die Funktion annehmen und damit das Vertrauen der Wähler wertschätzen und respektieren, gemeinsam mit der Ortsbäuerin und dem Jungbauernobmann und der Ortsleiterin den Ortsbauernrat. Aus ihrer Mitte wählen sie bis Mittwoch, 14. Oktober den Ortsbauernobmann und seinen Stellvertreter. Nach der Wahl werden der Vertreter des Forum Land, ein Seniorenvertreter und der Ortsvertrauensmann des Tiroler Land- und Forstarbeiterbundes kooptiert und vervollständigen den Ortsbauernrat.
Absprache mit Familie
Bei der Urwahl des Bauernbundes geht es darum, in Absprache mit den am Hof lebenden Familienangehörigen jene Persönlichkeiten aus unseren Reihen auf den Stimmzettel zu schreiben, die am besten zur Interessenvertretung und zum Interessenausgleich befähigt sind. Mit engagierten Funktionären, die das in sie gesetzte Vertrauen annehmen, und mit der nötigen Geschlossenheit unter den Mitgliedern wird der Bauernbund gefestigt und gestärkt aus den Urwahlen hervorgehen und weiterhin mit voller Kraft für die Interessen der bäuerlichen Familien und des ländlichen Raumes eintreten können. In diesem Sinne werden alle Mitglieder des Tiroler Bauernbundes zur Teilnahme an der Urwahl aufgerufen.
Geschlossenheit macht stark
Der Tiroler Bauernbund wird wegen seiner Mitgliederstärke, seiner guten Organisation, seiner Geschlossenheit und seines Durchsetzungsvermögens allseits anerkannt und respektiert, von manchen Gesinnungsfremden auch angefeindet. Das Um und Auf dieser erfolgreichen Interessenvertretung sind funktionierende Ortsgruppen, der ständige Kontakt zur Basis und vor allem motivierte Funktionäre. Die Ortsbauernobmänner und Ortsbauernräte sind daher die wichtigsten Schlüsselpositionen innerhalb des Bauernbundes, mit ihnen steht und fällt der Erfolg.
Interessen selbst vertreten
Viele Bauern wenden heute ihre ganze Kraft für die Optimierung des eigenen Betriebes auf. Andere stoßen mit der Doppelbelastung von Nebenerwerbslandwirtschaft und Zweitberuf an ihre Grenzen. Die verfügbare Zeit wird immer weniger. Es wird daher nicht einfacher, Menschen zu finden, die unbezahlt und oft auch unbedankt zur Übernahme von Verantwortung für die Gemeinschaft bereit sind. Klar ist aber: Bäuerliche Anliegen müssen in erster Linie von den Bauern selbst vertreten werden. Vor allem auf Orts- und Gemeindeebene fallen viele Entscheidungen, die starke Auswirkungen auf die gesamte Landwirtschaft bzw. auf einzelne Bauern haben. Darin liegt auch die besondere Bedeutung des Ortsbauernrates.
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- Man Casts His Ballot At Elections: AdobeStock