Feldspat ist ein ganz gewöhnliches, unscheinbares Mineral, das ungefähr die Hälfte der Erdkruste ausmacht – doch in unserer Atmosphäre spielt Feldspat eine überraschend wichtige Rolle. Feines Feldspat-Mehl, das durch die Luft geweht wird, hat nämlich einen entscheidenden Einfluss auf die Bildung von Eiswolken. An Partikeln aus Feldspat können sich Wassermoleküle viel besser anlagern als an anderen Partikeln. So werden winzige Feldspat-Teilchen zu hervorragenden Nukleationskeimen, an denen Wassermoleküle klebenbleiben und gefrieren, sodass schließlich eine Wolke am Himmel entsteht.

Warum gerade Feldspat diese bemerkenswerte Fähigkeit hat, Wasser so effektiv an sich zu binden und dadurch Wolkenbildung zu ermöglichen, war bisher nicht klar. Mit einem hochsensitiven Rasterkraftmikroskop konnte man an der TU Wien nun zeigen: Die ganz spezielle Geometrie der Feldspat-Oberfläche bietet den perfekten Ankerpunkt für OH-Gruppen aus Wasserstoff und Sauerstoff – und dann in weiterer Folge für Wasser.

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  • Feldspat und Wolke: TU Wien
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AUTORRed. MS
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