Der Landeswaldbauerntag, oder wie Franz Kepplinger ihn nannte: „der Tag des bewirtschafteten Waldes“, wurde vergangene Woche traditonell in der vollbesetzten Leondinger Kürnberghalle abgehalten. „Der Wald ist die Zukunft. Er bietet Stabilität und macht Körper und Geist fit“, betonte der Obmann in seinen Begrüßungsworten. Für ihn ist klar: ein klimafitter Wald braucht ein passendes Marktumfeld, eine zeitgemäße Waldbewirtschaftung, gut ausgebildetes Personal sowie angepasste Wildbestände. Die Zusammenarbeit mit der Jägerschaft sei daher essentiell für die Entstehung der Wälder der Zukunft, wie auch Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger bezugnehmend auf die Jagdgesetznovelle betonte: „Es ist gelungen die Rechte der Grundeigentümer zu stärken, ohne dabei den Jägern etwas wegzunehmen.“
Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger ging auf die EU-Waldstrategie 2030 ein, die großflächige Außernutzungstellungen vorsieht: „Wir müssen gemeinsam den Mehrwert der Bewirtschaftung erklären. 30 bis 40 Prozent wird zu Totholz, wenn der Wald nicht bewirtschaftet wird.“ Der Waldfonds der Bundesregierung, der diese Woche um 100 Millionen aufgestockt und um zwei Jahre verlängert wurde, sei in Oberösterreich gut angenommen worden. Seit 2021 wurden knapp 5000 Anträge bewilligt und in Summe 18,5 Millionen Euro ausbezahlt.
Hofbauer: „Bündelung der Mengen stärkt Marktposition“
Aktuell hat der Waldverband Oberösterreich 31750 Mitglieder, die heuer in Summe 765.000 Festmeter an 232 Abnehmer vermarktet haben. „Die Bündelung der Mengen stärkt unsere Marktposition“, betonte Geschäftsführer Andreas Hofbauer. Größere Schadholzmengen seien heuer ausgeblieben, die guten Holzpreise im 1. Quartal von vielen bäuerlichen Waldbesitzern optimal genutzt worden. Das Leitsortiment Fichte, BC-Qualität, Stärkeklasse 2a+, liegt aktuell bei circa 95 bis 97 Euro je Festmeter. Derzeit seien laut Hofbauer keine Preissprünge zu erwarten. Trotzdem ist er überzeugt: „Eine aktive Bewirtschaftung zahlt sich aus, sowohl waldbaulich als auch wirtschaftlich.“
Hochbichler: „Vorräte bei guten Preisen abschöpfen“
In die selbe Kerbe schlug auch Universitätsprofessor Eduard Hochbichler von der Boku. In seinem Vortrag skizzierte er die Chancen und Risiken für den Erfolg im Bauernwald.Das „defensive Verhalten“ der bäuerlichen Waldbesitzer habe auch zu einer großen Baumartenvielfalt beigetragen, was den notwendigen Waldumbau erleichtere. Im Kleinwald gebe es aber einen hohen Durchforstungsbedarf sowie große Vorräte in den 80- bis 100-jährigen Beständen. Durch Letztere sei ein hohes Risikio für Kalamitäten gegeben: „Der Bauernwald hat hochproduktive Standorte. Es gilt die Vorräte bei guten Preisen abzuschöpfen.“
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