Quelle: Bauernzeitung
thomas.pohl1@gmx.at

Fußball ist wieder in aller Munde. Ist das tatsächlich so, oder ist die schönste Nebensache der Welt bei dieser WM in den Hintergrund gerückt? Noch nie war ein Fußballturnier so umstritten wie diese Weltmeisterschaft in Katar. 2010 wurde die WM an den Wüstenstaat vergeben. Der damalige Favorit USA ist leer ausgegangen. Katar hat mit der schlechtesten Bewerbung, aber mit dem meisten Geld, die WM in ihr Land geholt. Da damals schon jedem klar gewesen ist, dass man eine Sommer-WM bei Temperaturen jenseits der 40 Grad in der Wüste nicht stattfinden lassen kann, hat man diese einfach in den Winter verlegt.
Ein weiterer großer Kritikpunkt ist die Infrastruktur. Die ganzen Stadien für die WM mussten neu gebaut werden. Dabei wurden Arbeiter aus Drittweltstaaten ausgebeutet. Bei Bauarbeiten, nicht nur für die WM, starben von 2011 bis 2020 fast 16.000 meist ausländische Bauarbeiter.

Zuletzt gab es Diskussionen um die „One-Love“-Binde. Nationen wie Deutschland, England oder Dänemark wollten damit für Toleranz und Vielfalt in der Gesellschaft werben. Doch die FIFA hat das Tragen der Kapitänsbinde verboten, um den Gastgeber nicht zu verärgern. Eine Weltmeisterschaft an ein Land zu vergeben, für welches die Menschenrechte keine große Bedeutung haben, war ein großer Fehler.

Erwähnenswert ist aber die Tatsache, dass bei dieser Weltmeisterschaft erstmals drei Frauen Fußballspiele leiten werden. Leider rückt gerade dieser Aspekt aufgrund der anderen Vorfälle zu wenig in den Vordergrund.

Ob die FIFA aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat, wage ich zu bezweifeln. Fußball und generell Sport hat so viele schöne Seiten und ist enorm wichtig für die Entwicklung unserer Kinder. Er sollte von Respekt, Toleranz und Fairplay getragen werden.

- Bildquellen -

  • Pohl Thomas: Bauernzeitung
  • Football Soccer Ball On Grass Field On Stadium: Adobe Stock
- Werbung -
AUTORred. HP
Vorheriger ArtikelVP: Neuer Weg für Tirol
Nächster ArtikelVersorgungssicherheit im Fokus der Agrarpolitik