Egal ob steigende Preise für Strom, Treibstoffe und andere Betriebsmittel, die Neuerungen bei der Antragstellung für die neue Förderperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) sowie die teilweise realitätsfernen Vorschläge des Green Deals, all das war im vergangenen Jahr und bleibt weiterhin ein Teil der Herausforderungen auch im Agrarjahr 2023, betonten Nikolaus Berlakovich, Bauernbundobmann und Präsident der LK Burgenland, und der neue LK-Direktor Josef Kugler gegenüber Journalisten.

Indes war die LK Burgenland auch 2022 sehr aktiv. Bei rund 630 durchgeführten Veranstaltungen wurden mehr als 12.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gezählt. Insgesamt wurden 62.000 Beratungen in Anspruch genommen. Allein 80 Veranstaltungen wurden landesweit zur Erläuterung der neuen GAP-Periode abgehalten. „Diese flächendeckende Information und Beratung im ganzen Bundesland schafft nur die Landwirtschaftskammer“, hob Berlakovich hervor. Und wiederholte seinen Appell an die SPÖ-geführte Landesregierung, „die Landwirtschaftskammer auch finanziell abzusichern“. Gleichzeitig sei „auf unsere Bäuerinnen und Bauern Verlass. Trotz vieler Steine, die ihnen in den Weg gelegt werden, versorgen sie uns täglich mit frischen und regionalen Produkten.“

Berlakovich und Kugler erklärten, sie blicken „trotz großer Herausforderungen mit Zuversicht in das heurige Agrarjahr“. Auch heuer und in den kommenden Jahren wolle die LK wieder „die erste Anlaufstelle für alle landwirtschaftlichen Betriebe und Grundbesitzer sein“.

Neue GAP-Periode mit neuer Antragstellung
Schließlich habe mit Jahresbeginn die neue GAP-Periode begonnen. „Damit kommt es zu wesentlichen Änderungen bei der Antragstellung und Förderungsabwicklung. Unsere Mitarbeiter in den Bezirksreferaten haben in den Wochen vor dem Jahreswechsel mit den bäuerlichen Betrieben mehr als 5.400 Mehrfachanträge bearbeitet, davon rund 1.000 Anträge von Weinbaukatasterbetrieben“, berichtet Berlakovich. „Viele Anträge der Bäuerinnen und Bauern wurden zusammen mit unseren Mitarbeitern gestellt, damit alle Fristen eingehalten und die Förderungen abgewickelt werden können“, erklärte Berlakovich. 

Seit vielen Jahren setzen die Landwirte und Weinbauern im Burgenland auf den konsequenten Ausbau einer nachhaltigen, ökologischen und klimaeffizienten Produktion. Der Green Deal sieht eine EU-weite Klimaneutralität bis zum Jahr 2050 und als Zwischenziel eine Reduktion der Netto-Treibhausgasemissionen um 55 Prozent bis zum Jahr 2030 gegenüber dem Jahr 1990 vor. 

Green Deal anpassen
Mehrere darüber hinausgehende Detailziele, wie die von der EU geplante massive und undifferenzierte Verringerung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln sowie Vorgaben zur Wiederherstellung der Natur, seien aber „in der wirtschaftlichen Praxis kaum machbar“, so der LK-Chef. Auch müssten sie angesichts der aktuell weltweit angespannten Versorgungssituation mit Getreide, Mais oder Soja wegen des Ukraine-Krieges dringend neu überdacht werden. „Wir müssen weiterhin produzieren können, um auch in Krisenzeiten genügend Nahrungsmittel für die Menschen bereitstellen zu können. Die Ziele des Green Deals der EU müssen dringend evaluiert werden.“ Generell wollen die Bauern im Burgenland weiterhin regionale Lebensmittel erzeugen. Berlakovich: „Das können sie aber nur dann, wenn sie die nötigen Mittel zur Verfügung haben.“

LK-Wahl am 26. März
Mehr als 58.000 Stimmberechtigte sind am 26. März aufgerufen, bei der Wahl der Landwirtschaftskammer ihre Stimme abzugeben. Die Wählerverzeichnisse liegen ab 24. Jänner bis 2. Februar in den Gemeindeämtern auf.

www.bgld.lk.at

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  • : LK BURGENLAND
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AUTORRed. SN
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