“Die Gemeinden sind die bedeutendsten Gestalter der Regionen, die als Standort zur Sicherung der Ernährung, für die Produktion nachwachsender Rohstoffe und zum Schutz des Klimas unverzichtbar sind”, betonte Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter beim 28. Bürgermeistertag der Arge Ländlicher Raum im Francisco Josephinum in Wieselburg am vergangenen Montag. Rund 170 Teilnehmer interessierten sich für das Generalthema “Gemeinden gestalten den Wandel” und hatten auch die Möglichkeit, sich über die Aktivitäten im niederösterreichischen Mostviertel zu informieren. Mehr als 5000 Vierkanthöfe, 250.000 Birnbäume und 200 Sorten prägen die Landschaft und Gemeinden, die ihre Kräfte bündeln und attraktive Leader-Programme umsetzen.
Schieflagen beseitigen
Rupprechter möchte die Landgemeinden mit ihren Wünschen an den neuen Finanzausgleich unterstützen und mithelfen, dass “bestehende Schieflagen beseitigt werden”. Er werde sich im Rahmen seiner politischen Möglichkeiten auch für bürokratische Erleichterungen der Wirtschaftsunternehmen sowie für eine praxistaugliche Gewerbeordnung einsetzen, so der Minister. Er kündigte für 2017 eine Ressortoffensive im Rahmen des im Regierungsprogramm verankerten Masterplans für den ländlichen Raum an. Das Programm Ländliche Entwicklung habe von 2009 bis 2014 rund 30.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, betonte Rupprechter. Er wies die anwesenden Kommunalpolitiker auch auf die Bedeutung der Siedlungswasserwirtschaft hin, für die 100 Mio. Euro vorgesehen sind, und auf Maßnahmen für den Hochwasserschutz sowie die Wildbach- und Lawinenverbauung. Auf kritische Diskussionsbeiträge zur schwierigen Situation auf dem Milch- und Schweinemarkt antwortete der Minister mit einem Hinweis auf die Finalisierung des geplanten Hilfspakets und appellierte auch an die Molkereien, in Zusammenarbeit mit den bäuerlichen Milchlieferanten eine vernünftige Mengenregelung anzudenken. Der Bürgermeistertag wurde in bewährter Weise von Sixtus Lanner, Obmann der Arge ländlicher Raum, geleitet.
AIZ