Breite Unterstützung für das Klimavolksbegehren

Franz Titschenbacher, Präsident des ÖBMV (li.), und Rudolf Freidhager, Vorstandssprecher der ÖBf (re.), unterstützen das Klimavolksbegehren – vertreten durch die Sprecherin Katharina Rogenhofer.

Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) und die Biomasse-Branche unterstützen das Klimavolksbegehren. Ohne den Ausstieg aus der fossilen Energie sei der Wald akut gefährdet. Die Wälder seien einerseits selbst massiv vom Klimawandel betroffen, könnten andererseits aber die Folgen des Klimawandels abmildern und einen wesentlichen Beitrag zum gesellschaftlichen Wandel hin zur Bioökonomie leisten. 

Gemeinsam an zukunftsfähigen Maßnahmen arbeiten

„Wir haben diesen Sommer einen Vorgeschmack bekommen, welche Folgen der Klimakrise uns in den nächsten Jahren erwarten. Die Wälder werden weiter sterben, wenn wir nichts unternehmen. Mit ihnen werden ein Teil der österreichischen Natur, eine wirksame Lösung zur Klimakrise und ein zentrales Element der heimischen Wirtschaft verschwinden. Ich bin aber zutiefst davon überzeugt, dass wir als Gesellschaft diese große Herausforderung schaffen können, wenn wir jetzt endlich mutig vorangehen und die Klimakiller Öl, Kohle und Gas hinter uns lassen. Das Bewusstsein über die Wichtigkeit von Klimaschutz ist in der Breite der österreichischen Bevölkerung angekommen – jetzt müssen wir gemeinsam daran arbeiten, dass sich das in zukunftsfähigen Maßnahmen niederschlägt“, ist Katharina Rogenhofer, Sprecherin des Klimavolksbegehrens überzeugt.

Intakte Wälder sind der beste Klimaschutz

Erst kürzlich haben die Österreichischen Bundesforste ein Konzept zum flächendeckenden Waldumbau verabschiedet. „Der Klimawandel ist in Österreichs Wäldern längst angekommen. Wir müssen umdenken, wenn wir auch in 50 und 100 Jahren noch intakte Wälder haben wollen“, so Rudolf Freidhager, Vorstand der Österreichischen Bundesforste, und unterstreicht: „Gut bewirtschaftete, artenreiche Wälder sind der beste Schutz im Kampf gegen den Klimawandel.“ Denn Wälder speichern nicht nur klimaschädliches CO2 und regulieren so das Klima, sondern sorgen für saubere Luft und sauberes Wasser, sind Erholungsraum und liefern nachwachsende Rohstoffe. „Nur wenn wir die nachwachsenden Rohstoffe vor der eigenen Haustüre nutzen, werden wir auch die Rohstoff- und Energiewende schaffen“, zeigt sich Freidhager überzeugt. „Wald und Holz sind der beste Klimaschutz – und damit wollen wir unseren Beitrag leisten.“

Holz als nachhaltiger Rohstoff ist ein wichtiger Teil der Lösung

„Wir haben die technischen Lösungen und auch langfristig ausreichend Rohstoffpotential für den Ausbau der nachhaltigen stofflichen und energetischen Nutzung von heimischem Holz. In unseren Wäldern verrottet gerade Holz, das wir nutzen könnten, um schneller aus den fossilen Energien und klimaschädlichen Baustoffen auszusteigen“, erläutert Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes. „Wir müssen beim Ausstieg aus fossilen Energien deutlich an Geschwindigkeit zulegen. Wir hoffen, dass wir mit der Unterstützung des Klimavolksbegehrens einen Beitrag dazu leisten können. Ohne den Ausstieg aus der fossilen Energie ist die Wirtschafts- und Lebensgrundlage zig-tausender Waldbäuerinnen und Waldbauern und der nachgelagerten Wirtschafts- und Industriebetriebe in Gefahr. Wenn wir die Energiewende richtig umsetzen, erhöhen wir die Wertschöpfung im Land und ersparen uns mehrere Milliarden Euro für klimaschädliche Rohölimporte“, schließt Titschenbacher.

Hintergrundinfo

2018 war das wärmste Jahr in der 252-jährigen Messreihe der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), damit hielt der Klimatrend an. Vor allem im Nordosten Österreichs (Wald- und Mühlviertel) führte die Trockenheit seit 2015 zu einem katastrophalen Anstieg der Borkenkäferschäden. Mit 5,2 Mio. fm Käferholz in Österreich wurde 2018 der Rekordwert des Vorjahres um fast die Hälfte übertroffen. In Nieder- und Oberösterreich fiel mit 3,3 Mio. fm bzw. 1 Mio. fm gegenüber 2017 fast die doppelte Schadensmenge an. Der extrem heiße und trockene Sommer 2019 verschlimmerte die Lage in den Käfergebieten noch. Sturmschäden führten 2018 mit 4,2 Mio. fm zur höchsten Schadensmenge seit den Rekordstürmen 2007/08. Das Hacken und die energetische Nutzung brutfähigen Holzes ist eine wichtige Bekämpfungsmaßnahme gegen den Borkenkäfer. Nachhaltige Bioenergie ist auch ein wesentlicher Eckpfeiler der Energiewende. Aktuell stammen 17 % des heimischen Primär- Energiebedarfes und 57 % der Erneuerbaren Energieproduktion aus Biomasse. Der Großteil des Rohmaterials stammt aus Nebenprodukten der nachhaltigen Forstwirtschaft und Holzverarbeitung.

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