Die alljährliche Tradition, das neue Jahr mit lauten Silvesterfeuerwerken zu begrüßen, hat leider auch sehr viele Schattenseiten. Neben der großen Gesundheitsgefahr für die Menschen, die durch minderwertige Feuerwerkskörper und unachtsamer Handhabung ausgeht, sind vor allem Nutz- und Wildtiere einem sehr hohen Schallpegel ausgesetzt sowie von Plastikresten und anderen Giftstoffen auf der Wiese und im Wald gefährdet. Generell leide die Natur durch die Freisetzung von Schwermetallen und Feinstaub-Konzentrationen. Hinzu kommt, dass abgebrannte Knallkörper, Böller und Raketen große Mengen an zusätzlichen Müll – laut Umweltbundesamt österreichweit bis zu 1000 Tonnen – verursachen. „Oftmals bleiben Feuerwerksreste auf Wiesen und Feldern einfach liegen und gefährden bis ins Frühjahr hinein unsere Nutztiere. Wenn das Gras für diese durch die Erntemaschinen geschnitten wird, werden nicht nur die Halme, sondern auch der Abfall zerkleinert. Dieser landet in der Folge im Verdauungstrakt der Tiere. Dies kann zu schweren Verdauungsstörungen und bei Metallteilen auch zu inneren Verletzungen führen, was im Extremfall den Tod eines Tieres zur Folge haben kann“, berichtet Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Waldenberger.

Aber auch für viele Wildtiere sei die Knallerei eine unglaubliche Tortur. Im Gegensatz zu Haustieren seien sie ganz auf sich alleine gestellt und reagieren auf die für sie ungewohnten Störungen mit panikartiger Flucht. „Nicht selten haben die Tiere extreme Angst. Vor allem, weil sie ein viel besseres Gehör haben als wir Menschen. Und diese Stresssituation kostet die Tiere enorm viel an Energie“, erläutert Christopher Böck, Wildbiologe und Geschäftsführer des OÖ. Landesjagdverbandes.

Man wolle jetzt zwar nicht den moralischen Zeigefinger heben, aber sensibilisieren, denn ein Verzicht tue Tieren, Böden, Luft und Gewässer gut.

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  • PKLRKaineder 01122022 Seite 5 Bild 0001: LKOÖ
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AUTORThomas Mursch-Edlmayr
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