„Brauchen AMA-Gütesiegel für Brot und Kaisersemmerl“

Intensiv debattiert wurde im Bauernparlament über jüngste Entwicklungen in der EU-Agrarpolitik, über die Herkunftskennzeichnung sowie über die Ausweitung des AMA-Gütesiegels auf Brotgetreide.

Hauptthema der Vollversammlung der LK Niederösterreich am vergangenen Montag war natürlich der EU-Kompromisses zur künftigen Gemeinsame Agrarpolitik (GAP): „Wie schon die Diskussionen im Vorfeld gezeigt haben, steigt der Druck auf die Land- und Forstwirtschaft, mit immer mehr Auflagen immer ,grüner‘ zu arbeiten“, betonte LK NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager zur erzielten Einigung auf europäischer Ebene.

Klimadiskussion zu Formel 1

In diesem Zusammenhang übte der Bauernbündler auch Kritik an der einseitig betriebenen Klimadiskussion: „Solange in Spielberg die Formel 1 tagelang im Kreis fährt, brauchen wir nicht über angeblich klimaschädliche Kühe diskutieren.“ Auch verwies Schmuckenschlager auf die gesellschaftliche Notwendigkeit einer eigenständigen Lebensmittelproduktion für Österreichs und Europas Versorgungssicherheit.

Für die Bäuerinnen und Bauern bringe die GAP-Einigung nun Planungssicherheit, betonte der Obmann der NÖ Bauernbundjugend und Landeskammerrat Harald Hochedlinger. Nun komme es auf eine praxisnahe Auslegung/Umsetzung an.

AMA-Siegel für Brotgetreide

Thema der Diskussion war auch die Weiterentwicklung des AMA-Gütesiegels. Am Beispiel Erdäpfel und Pommes erläuterte Landeskammerrätin Liane Bauer die Fortschritte, die dank des Qualitätssiegels in der Vermarktung gemacht wurden. Bauer forderte deshalb das AMA-Gütesiegel auch für Brotgetreide und Backwaren, „damit die Herkunft der Kaisersemmel für Konsumenten eindeutig wird“.
Gleichzeitig brauche es auch die vollständige Umsetzung einer umfassenden und verpflichtenden Herkunftskennzeichnung – wie im Regierungsprogramm vereinbart. Am Zug sei nun der zuständige Konsumentenschutzminister Wolfgang Mückstein.
Landeskammerrat Josef Haider betonte in seiner Wortmeldung die große Bedeutung der gezielten Nachfrage möglichst vieler Konsumentinnen und Konsumenten nach der Herkunft von Speisen und Lebensmitteln etwa in Großkantinen sowie in Produkten der verarbeitenden Lebensmittelindustrie. Darüber hinaus schaffen auch die regelmäßig durchgeführten Lebensmittel-Checks der Landwirtschaftskammer und des Bauernbundes ein immer stärkeres Bewusstsein betreffend Herkunftsauslobung in der Bevölkerung, ist Haider überzeugt.
In einer Resolution wurde gefordert, ein „insgesamt ausgewogenes Gesamtpaket zur GAP 2023 zu schnüren, damit auch die produktionsorientierten bäuerlichen Familienbetriebe positiv in die Zukunft blicken können“.

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AUTORred ER
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