Tirols Bauernbunddirektor BR Dr. Peter RagglQuelle: Tanja Cammerlander
Tirols Bauernbunddirektor BR Dr. Peter Raggl

Tirols Bauernbunddirektor Bundesrat Dr. Peter Raggl erläuterte die Tiroler Position in der Energiediskussion. Dabei ging er auch auf das Thema „Blackouts“, also Stromausfälle in weiten Teilen des Landes, ein, und verwies auf die vergangene Abgeschnittenheit von Osttirol zur Außenwelt. „Es ist nicht selbstverständlich, dass der Kühlschrank funktioniert, das Licht angeht und die Heizung läuft. Das mussten die Bewohner Osttirols und auch teilweise Kärntens erst vor einigen Wochen leidvoll erfahren. Unvorstellbare Einschränkungen gingen damit einher“, führte Raggl aus. „Die gleichen Probleme würden uns bei einem sogenannten Blackout drohen. Erfahrungen aus anderen Ländern, insbesondere aus den USA, zeigen, dass ein Blackoutszenario realistischer denn je erscheint. Hier braucht es entsprechende Vorsorgemaßnahmen.“

Weiterer Ausbau für Energiewende

Der Bundesratsabgeordnete Peter Raggl betonte dabei die Bedeutung der Energiegewinnung durch Wasserkraft. „Gerade Tirol bietet sich für die Stromerzeugung durch Wasserkraft an. Doch wenn wir weiter in Richtung Energiewende denken wollen, muss der Ausbau von Wasserkraftwerken dringend vorangetrieben werden.“

Anders als andere alternative Energieträger, die Spannungsschwankungen unterliegen, bildet die Wasserkraft eine Konstante. „So wünschens- und begrüßenswert die Stromerzeugung durch Photovoltaik- und Windkraftanlagen auch ist, stellt diese Form der Stromerzeugung die europäischen, aber auch die heimischen Stromnetze vor große Herausforderungen. Während sich die Windenergie und Photovoltaikanlagen auf die Witterung verlassen müssen, gibt es bei der Wasserkraft keine Gefahr, dass das Wasser plötzlich aufhören könnte zu fließen oder die Strömung ändern könnte“, so Raggl.

Netzreserve für Krisenfall nötig

„Zur Vermeidung von Netzengpässen braucht es eine Neuregelung der sogenannte Netzreserve“, erklärte Bundesrat Raggl. „Mit dieser Netzreserve soll in Österreich jederzeit eine ausreichend große Leistungsreserve für das Engpassmanagement verfügbar sein. Die neuen Regelungen sollen im Krisenfall den gesicherten Weiterbetrieb von relevanten Kraftwerken ermöglichen, die für die Gewährleistung der Versorgungssicherheit unerlässlich sind.“ Gerade die Stromerzeugung aus Wasserkraft sei hier der verlässlichste Partner, weil dort die Stromerzeugung genau zu dem Zeitpunkt gestartet werden könne, wenn Bedarf gegeben sei, und auf der anderen Seite gestoppt werden könne, wenn genügend Strom am Markt ist. „Diese Tatsache unterstreicht den Stellenwert und die Unverzichtbarkeit der Stromgewinnung aus Wasserkraft in unserem Land – und das auch in der Zukunft!“, schloss Raggl.

- Bildquellen -

  • ©Tanja Cammerlander 152: Tanja Cammerlander
  • Water 3401288: Pixabay
- Werbung -
AUTORred. HP
Vorheriger ArtikelEinkaufen: Trend geht zu Bio und zu Vorräten
Nächster ArtikelAgrar-Terminmarkt 5. Jän. 2021 – die Rakete hat noch Treibstoff